Honda und der koreanische Batteriehersteller LG Energy Solution bauen zusammen eine Zell-Fabrik in den USA. Noch dieses Jahr soll ein Joint Venture gegründet werden, Baubeginn für das Werk ist Anfang 2023. Die Serienproduktion soll dann Ende 2025 beginnen.

Für das neue Werk investieren die Partner 4,4 Milliarden Dollar. Die jährliche Produktionskapazität soll bei 40 Gigawattstunden liegen – bei 60-kWh-Akkus würde das für knapp 700.000 Elektroautos jährlich reichen. Die Zellen sind ausschließlich für Honda- und Acura-Fahrzeuge auf dem nordamerikanischen Markt bestimmt, so Honda. 

Honda Prologue
Möglicherweise sind die Zellen auch für den Honda Prologue gedacht, der 2024 starten soll

Der Standort ist noch nicht endgültig festgelegt, doch nach der japanischen Tageszeitung Nikkei soll Ohio in der engeren Wahl sein – in diesem Bundesstaat befindet sich auch die größte Honda-Autofabrik in den USA.

Man sei der gemeinsamen Überzeugung, dass eine lokale Elektroautoproduktion und eine zeitgerechte Versorgung mit Batterien die beste Ausgangsposition wäre, den schnell wachsenden nordamerikanischen Elektroauto-Markt anzusprechen, so die Partner.

Ein Grund für das neue Werk dürfte auch die Politik der US-Regierung sein: Präsident Joe Biden will die Produktion von Batterien und Elektroautos in den Vereinigten Staaten voranbringen. Er unterzeichnete kürzlich ein Gesetz, das Steuergutschriften für Elektroautos einführte, die in den USA gebaut werden. Außerdem kündigte der US-Bundesstaat Kalifornien unlängst an, ab 2035 nur noch Elektroautos und Plug-in-Hybride zuzulassen.

LG Energy Solution betreibt auch Joint Ventures mit General Motors, Hyundai und Stellantis und liefert Batteriezellen an diese. Zuletzt hatten LG und Stellantis im März den Bau eines 45-GWh-Batteriewerks in Kanada bekannt gegeben. Mit GM hat LG vier Batteriewerke in den USA geplant, unter anderem in Ohio, Tennessee und Michigan.  

Welche Art von Zellen in dem Werk von Honda und LG gebaut werden sollen und für welche Fahrzeuge die Batterien gedacht sind, gab der Hersteller nicht bekannt. Derzeit haben die Japaner noch kein einziges Elektroauto in den USA auf dem Markt. Der Konzern hat jedoch eine Kooperation mit GM geschlossen und wird ab 2023 zwei Elektro-SUVs auf der Ultium-Plattform auf den Markt bringen – offenbar den Prologue und ein Acura-Äquivalent. Zudem planen die Japaner zusammen mit GM kleinere Elektrofahrzeuge, die aber erst 2027 starten sollen. 

Wie bei einem Event zur Elektrifizierungsstrategie am 12. April bekannt gegeben, will Honda bis 2030 weltweit 30 Elektroautos auf den Markt bringen, darunter auch zwei Elektro-Sportwagen sowie diverse kleine Elektro-Nutzfahrzeuge. Am Ende des Jahrzehnts will Honda zudem etwa zwei Millionen Elektrofahrzeuge jährlich produzieren. Ein Teil davon dürfte in den USA und Kanada gebaut und verkauft werden.

Bildergalerie: Honda-Event zur Elektrifizierung (12. April 2022)