Der Nio ET7 ist seit Anfang Oktober bestellbar, allerdings wurde zunächst nur ein Abonnement angeboten – unter dem Motto "Flexibilität ist das neue Premium". Doch das ändert sich nun; seit dem heutigen 21. November stehen auch die Kaufpreise fest.

Beim Launch Event am 7. Oktober hieß es noch, die Fünf-Meter-Limousine könne man in Deutschland nur abonnieren. Wegen des negativen Feedbacks erklärte Nio-Chef William Li aber schnell, dass auch ein Kauf möglich sein wird. Nie damals versprochen, stehen die Preise nun im Konfigurator. Wie in Norwegen (wo der ET7 bereits länger angeboten wird) kann man das Auto mit Batterie kaufen oder aber die Batterie nur mieten.

Die Kaufpreise für den Nio ET7 beginnen bei 69.900 Euro; mit Liefer- und Verwaltungsgebühr werden daraus 70.850. Dafür gibt es das Auto mit geliehener 75-kWh- oder mit 100-kWh-Batterie. Für das Akku-Abonnement werden je nach Akkugröße 169 bzw. 289 Euro pro Monat fällig. Wenn man die Batterie kauft, zahlt man 82.850 Euro bzw. 91.850 Euro. Ein Batteriewechsel ist jedoch nur mit Abonnement möglich. Als voraussichtlicher Liefertermin wird unabhängig von der gewählten Option der Februar 2023 genannt (siehe unser Titelbild). 

  mit 75 kWh (445 km Reichweite) mit 100 kWh (580 km Reichweite)
Preis mit Akku-Miete  70.850 Euro plus 169 Euro/Monat 70.850 Euro plus 289 Euro/Monat
Preis mit Akku-Kauf 82.850 Euro 91.850 Euro

Nach wie vor angeboten wird die Nio Subscription, das heißt das Abonnement für das ganze Auto. Dabei gibt es ein Abo mit flexibler und eines mit fixer Rate. Das bezieht sich auf alle drei Elektroautos, die Nio anbieten will. Neben dem ET7 sind das der Tesla-Model-3-Rivale ET5 und der Audi-Q8-e-tron-Konkurrent ET7. Hier einige Grunddaten und die monatlichen Abokosten, wie sie am 7. Oktober verkündet wurden:

  ET7 EL7 ET5
Systemleistung 480 kW 480 kW 360 kW
0-100 km/h 3,8 Sek. 3,9 Sek. 4,0 Sek.
Stromverbrauch 16,2 kWh/100 km 18,3 kWh/100 km 16,2 kWh/100 km
Reichweite mit 75 kWh 445 km (20", WLTP) 394 km (20", WLTP) 445 km (19", WLTP)
Reichweite mit 100 kWh 580 km (20", WLTP) 513 km (20", WLTP) 580 km (20", WLTP)
Aufladen 11 kW AC, 130 kW DC 11 kW AC, 140 kW DC 11 kW AC, 140 kW DC
Marktstart 16. Oktober 2022 Januar 2023 März 2023
"Fixed"-Abo-Monatsrate 1.199 Euro 1.299 Euro 999 Euro
"Flexible"-Abo-Monatsrate 1.549 Euro 1.669 Euro 1.249 Euro

Die genannten Monatsraten beziehen sich jeweils auf die kleinste Batterie (75 kWh). Beim "Fixed"-Modell ist eine Laufzeit von 36 Monaten zugrunde gelegt. Die flexiblen Verträge beginnen bei einem Monat Laufzeit und lassen sich innerhalb von zwei Wochen zum Monatsende kündigen. Mit zunehmender Länge des Vertrages reduziert sich der Preis; in der Tabelle sind die Anfangsraten angegeben. Die Details stehen bereits auf der deutschen Nio-Website. Alle Subscription-Modelle beinhalten Zulassung, Winterräder, Abholung und Rücklieferung im Servicefall sowie die Versicherung.

Neben dem erwähnten 75-kWh-Akku wird wie erwähnt auch noch eine 100-kWh-Batterie angeboten; eine 150-kWh-Batterie soll in Europa ab 2023 offeriert werden. Dabei dürfte es sich um die bereits angekündigte Festkörperbatterie handeln.

Zunächst will Nio die Akkus von Partner CATL nutzen; wenn in Europa mehr als 10 Gigawattstunden benötigt werden, würde man eine eigene Zellenfertigung in Europa in Betracht ziehen, sagte Nio-Chef William Li gegenüber Reuters. 10 GWh entsprechen 100.000 Fahrzeugen mit 100-kWh-Batterien. Zum Vergleich: Seit dem Start der Marke im Jahr 2018 hat Nio in China und Norwegen bisher rund 250.000 Fahrzeuge verkauft.

Der Nio ET7 wird bereits seit Mitte Oktober ausgeliefert, allerdings bezieht sich das nur auf abonnierte Autos. Auf der Nio-Website wird als frühestmöglicher Liefertermin der 4. Dezember genannt. Den EL7 und ET5 kann man dort ebenfalls schon reservieren; die Lieferzeit wird allerdings mit 6-8 Monaten angegeben.

Bildergalerie: Nio ET5 (2023)

Eine Zusammenstellung technischer Daten gibt es auf der Nio-Website nach wie vor nicht; die in der obigen Tabelle genannten Werte stammen teils vom Event, teils von der Nio-Subscription-Seite. Beim Event hieß es, man könne die Autos serienmäßig mit 11 kW Wechselstrom und 140 kW Gleichstrom aufladen. So könnte man in zehn Minuten Strom für weitere 140 Kilometer nachladen.

Alternativ nutzt man eine von Nios Wechselstationen, wo man die leeren Akku in weniger als fünf Minuten gegen einen vollen austauschen kann. Kürzlich erprobten wir das bei unserem Test des Nio ET7. Derzeit gibt es zwei Power Swap Stations (PSS) in Deutschland, eine in Zusmarshausen und eine in Hilden bei Düsseldorf. Eine dritte in Berlin soll bald hinzu kommen. Zunächst laufen alle drei PSS im Testbetrieb, in dieser Zeit ist der Battery Swap kostenlos. Noch dieses Jahr soll es 22 PSS in Europa geben, im nächsten Jahr dann schon 120.

Bildergalerie: Nio EL7 (2023)

Der EL7 ist identisch mit dem in China verkauften ES7, berichtet Reuters. Nio hat den Modellnamen für Deutschland geändert, nachdem Audi wegen der Modellbezeichnungen ES6 und ES8 geklagt hatte: Diese lägen zu nahe an seinen Modellnamen S6 und S8. Beim ES7 gab es offenbar Befürchtung, sich gleich wieder eine Klage einzuhandeln.

Bei der Auslieferung bekommt man das Auto direkt vor die Haustür gestellt, bei Bestellungen bis 31.12.2022 sogar kostenlos. Schon zum Start soll ein flächendeckendes Servicenetzwerk in Deutschland bereitstehen.

Eine Aufzeichnung des (englischsprachigen) Onlineevents vom 7. Oktober sehen Sie im folgenden Video; am interessantesten wird es am Schluss, ab etwa 4:57:00: