Auf dem Pariser Autosalon zeigte Renault kürzlich die Designstudie des elektrisch angetriebenen Renault 4. Das Showcar sei ein "Vorbote des zukünftigen 100% elektrischen B-Segment-SUVs, das 2025 auf den Markt kommen soll", schrieb der Hersteller. Nun hat unsere Partnerseite Motor1.com ein Rendering der Serienversion erstellt.

Das Rendering zeigt, wie das Auto ohne die Rallye-Attribute der Studie aussehen könnte. So wurde das hochgelegte Chassis durch ein Fahrwerk für die Straße ersetzt. Auch die Außenkameras mussten normalen Spiegeln weichen – Kameras sind für das B-Segment zu teuer.

Ansonsten aber wurde wenig verändert – denn kürzlich sagte Renault-Chefdesigner Gilles Vidal gegenüber Autocar, dass der obere Teil der Studie schon sehr seriennah wäre. Insbesondere übernimmt das Rendering die eckigen Radkästen mit den massigen schwarzen Schutzleisten. Wie die Studie hat auch unser Rendering eine Bicolorlackierung mit schwarzem Dach:

Renault 4Ever Trophy (2022)

Studie Renault 4Ever Trophy

Der neue Renault 4, der Motor1.com-Render

Renault 4 als Rendering

Der Renault 4 wird sich mit dem elektrischen Renault 5 die Plattform teilen: Beide setzen auf CMF-BEV auf, die für Elektroautos des B-Segments gedacht ist. Die Positionierung gegenüber dem Elektro-R5 soll ähnlich sein wie das Verhältnis zwischen dem Clio und dem Captur. Das heißt: Der R4 wird so etwas wie die SUV-Version des R5 sein. Beide werden im nordfranzösischen Elektroauto-Zentrum von Renault vom Band laufen. Doch während der Renault 5 wohl schon Ende 2023 oder 2024 startet, kommt der R4 erst 2025 auf den Markt. 

Die Serienversion des Renault 4 dürfte wie die Studie 4,05 Meter lang sein. Damit ist das Auto etwa so groß wie der 4,08 Meter lange Jeep Avenger, dem neuesten Modell von Erzrivale Stellantis. Schon der Opel Mokka-e ist mit 4,15 Meter deutlich länger, nur der Dacia Spring ist mit 3,73 Metern noch kleiner.

Für den Antrieb der Studie sorgte ein 100-kW-Elektromotor – möglicherweise eine weiterentwickelte Version des 96-kW-Motors aus dem Elektro-Megane. Angetrieben werden wohl die Vorderräder. Der Strom kommt aus einer 42-kWh-Batterie, wahrscheinlich mit NMC-Chemie (mit Nickel, Mangan und Cobalt an der Kathode). Damit ist das Auto schlechter bestückt als der Avenger, der 115 kW Antriebsleistung und eine Batterie mit 54 kWh brutto (und vermutlich 51 kWh netto) bekommt. Die Reichweite soll bei rund 400 km liegen. Damit läge der Wagen hier wieder gleichauf mit dem Jeep Avenger.

Da Renault neben dem erwähnten Aggregat auch noch einen 160-kW-Elektromotor im Regal hat, wäre eine Alpine-Version mit deutlich mehr Leistung machbar. Zudem ist eine Nutzfahrzeugversion zu erwarten, die Renault bereits im Juli 2021 mit einer Silhouette angeteasert hat. Diese Version soll ein hinten erhöhtes Dach bekommen und so das Erbe des Renault 4 Fourgonette antreten:

Renault eWays

Der Renault 4 gehört mit weltweit über acht Millionen verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Modellen der Marke. Die Produktion von "La Quatrelle" wurde 1992 eingestellt, also vor 30 Jahren. Mit dem 2025 startenden Elektroauto könnte er einen schicken Nachfolger erhalten – das Design ist unserer Ansicht nach fast so gelungen wie beim Renault 5.