Verbrenner, Elektro, Wasserstoff? Toyota zählt zu den Automobilkonzernen, die sich in Sachen Antriebe alle Optionen offen halten wollen. Oder müssen, schließlich verkaufen die Japaner in mehr als 170 Ländern und Regionen ihre Fahrzeuge.

Toyota ist deshalb laut eigener Aussage "der festen Überzeugung, dass es noch zu früh ist, sich auf eine einzige emissionsfreie Lösung zu konzentrieren und entwickelt daher neben der batterieelektrischen Technologie auch die Wasserstoff-Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Verbrennungstechnologie."

In diesem Jahr hat Toyota über das Rookie Racing Team an allen Super Taikyu Langstreckenrennen in Japan mit einem wasserstoffbetriebenen GR Corolla H2 teilgenommen. Während dieser Zeit saß Toyota-Präsident Akio Toyoda unter seinem Meisterfahrer-Pseudonym "Morizo" bei jedem Rennen am Steuer, um die Entwicklung zu bewerten und zu unterstützen.

Toyota Corolla Cross Hydrogen (2022)

Toyota Corolla Cross Hydrogen (2022)

Außerhalb Japans fuhr im August dieses Jahres zum ersten Mal ein Toyota-Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb auf öffentlichen Straßen in Europa, als der GR Yaris H2 bei einem Demonstrationslauf im belgischen Ypern auf Herz und Nieren geprüft wurde.

Diese regelmäßigen und intensiven Motorsportaktivitäten haben dazu beigetragen, die Entwicklungsarbeit und den technischen Fortschritt zu beschleunigen. So konnte Toyota im Laufe einer Super-Taikyu-Saison die Verbrennungsleistung des Wasserstoffs um 24 Prozent und das Drehmoment um 33 Prozent steigern und damit den Durchbruch zu einer dynamischen Leistung erzielen, die der eines herkömmlichen Benzinmotors gleichkommt.

Darüber hinaus wurde die Reichweite um etwa 30 Prozent erhöht und die Betankungszeit von etwa fünf Minuten auf eineinhalb Minuten reduziert. Neben der Nutzung von Wasserstoff arbeitet Toyota mit vielen Interessengruppen in den Bereichen umweltfreundliche Wasserstoffproduktion und -transport zusammen.

Toyota Corolla Cross Hydrogen (2022)

Erst kürzlich stellte man einen Hilux Pick-up vor, der mit Wasserstoff betrieben wird, Nun folgt in Gestalt des Corolla Cross H2 Concept ein Kompakt-SUV.

Durch die Kombination des 1,6-Liter-Dreizylinder-Turbomotors des GR Corolla mit der aus dem Motorsport stammenden Hochdruck-Wasserstoff-Direkteinspritzung und dem Know-how über die Verpackung des Wasserstofftanks des Mirai konnte Toyota einen Wasserstoff-Prototyp des Corolla Cross H2 entwickeln, der fünf Personen und deren Gepäck transportieren kann. Der Prototyp wird derzeit neben der digitalen Entwicklung unter realen Bedingungen getestet und soll demnächst in Nordjapan in die Wintererprobung gehen.

Zu den wichtigsten Vorteilen der Wasserstoffverbrennung gehören die Möglichkeit, bestehende Technologien für Verbrennungsmotoren zu nutzen, die kurzen Betankungszeiten und die deutliche Verringerung des Einsatzes und der Notwendigkeit von begrenzten Versorgungselementen wie Lithium und Nickel.

Durch die Anpassung bestehender Technologien und die weitere Nutzung bestehender Investitionen könnte die Wasserstoffverbrennung laut Toyota schneller zu weit verbreiteten, leicht zugänglichen Lösungen zur Verringerung des Kohlenstoffausstoßes führen.

Toyota befindet sich heute eigenen Aussagen zufolge zu etwa 40 Prozent auf dem Weg zur Kommerzialisierung von Produkten wie dem Corolla Cross H2 Concept. Es lässt sich noch nicht sagen, ob die Technologie die Reife für Straßenfahrzeuge erreichen wird, aber es gibt zweifellos eine klare Chance im Motorsport.

Bildergalerie: Toyota Corolla Cross Hydrogen (2022)