783 Kilometer beim EQS, 672 km beim EQS SUV und 639 km beim EQE: Schon bisher gehören die Elektroautos von Mercedes zu den reichweitenstärksten auf dem Markt. Doch die genannten Modelle sind alles Hecktriebler. Nun sollen auch die Allradversionen mehr Reichweite bekommen. Deshalb spendiert Mercedes ihnen ein Technik-Update.
Die zweimotorigen Versionen des Mercedes EQE, EQS und EQS SUV erhalten demnächst überarbeitete Antriebsstränge und andere Modifikationen, berichtet Autocar, ohne Quellen zu nennen.

Der EQE SUV wird seit Dezember produziert

Mercedes EQS SUV: Wird seit Dezember ausgeliefert
Im Mittelpunkt steht die Disconnect Unit (DCU), die kürzlich bei der Vorstellung des Mercedes EQE SUV erwähnt wurde. Damit kann die E-Maschine an der Vorderachse des EQE SUV vollständig entkoppelt werden, wenn sie nicht gebraucht wird. Bei geringer Last schaltet der Wagen in den 4x2-Fahrmodus und Elektromotor sowie Getriebe an der Vorderachse stehen still. Dadurch werden Schleppverluste eliminiert, was den Stromverbrauch senkt und die Reichweite erhöht.

Bei Mercedes-Allradlern muss bisher die vordere PSM angetrieben werden, auch wenn sie nicht benötigt wird
Wie das Ganze genau funktioniert, hat Mercedes noch nicht erklärt. Da der Hersteller bislang ausschließlich Permanentmagnet-Synchronmaschinen (PSM) verwendet, lassen sich die Elektromotoren nicht einfach stromlos schalten wie Asynchronmotoren ASM. Vermutlich setzt Mercedes also auf eine mechanische Kupplung wie Hyundai, Kia und Genesis es bei ihren Allradlern machen.
Auch die zweite Neuerung wurde bei der Präsentation des EQE SUV erwähnt: die serienmäßige Wärmepumpe. Auch die Modelle EQE, EQS und EQS SUV sollen sie künftig bekommen. Das dürfte die Reichweite besonders im Winter erhöhen.
Nach dem Bericht sollen die Neuerungen bei EQE, EQS und EQS SUV ab Juli eingeführt werden. Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang noch nicht; außerdem gibt es noch keine Angaben dazu, wie viel Reichweite das Ganze bringt.

Mercedes EQS 580: Demnächst mit 400 statt 385 kW
Eine weitere Änderung betrifft den Mercedes EQS in der Motorisierung 580 4Matic: Die Limousine soll den gleichen Antriebsstrang erhalten wie die SUV-Version gleichen Namens. Damit erhöht sich die Systemleistung von 385 auf 400 kW, während das Drehmoment gleich bleibt (858 Nm).
Zum EQS SUV gibt es noch zu berichten, dass es das große Siebensitzer-SUV nun auch als EQS 500 4Matic gibt. Diese Motorisierung wurde weder bei der Vorstellung des EQS SUV im April noch bei der Verkündung der Preise im vergangenen August erwähnt. Die neue Variante passt mit einer Sprintzeit von 5,2 Sekunden gut zwischen den 450 4Matic (6,0 Sekunden) und das Topmodell (4,6 Sekunden). Damit sieht die Produktpalette des EQS SUV nun folgendermaßen aus (neue Version gefettet):
EQS SUV 450+ | EQS SUV 450 4Matic | EQS SUV 500 4Matic | EQS SUV 580 4Matic | |
Antrieb | RWD 265 kW | AWD 265 kW | AWD 330 kW | AWD 400 kW |
0-100 km/h | 6,7 Sek. | 6,0 Sek. | 5,2 Sek. | 4,6 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h | 210 km/h | 210 km/h | 210 km/h |
WLTP-Stromverbrauch | 18,2-22,7 kWh | 19,9-24,1 kWh | 19,9-24,1 kWh | 20,0-24,1 kWh |
Akku | 108 kWh | 108 kWh | 108 kWh | 108 kWh |
Reichweite | 544-672 km | 515-616 km | 515-616 km | 515-616 km |
Preis | 110.801 Euro | 114.609 Euro | 124.545 Euro | 135.434 Euro |
Quelle: Autocar