Im Dezember stellte die schottische Firma Munro den MK_1 vor, einen kantigen Elektro-Offroader. Nun folgt mit dem Pick-up eine zweite Karosserievariante. Präsentiert wird sie auf der Fully Charged Live North (19. bis 21. Mai 2023) in Harrogate bei Leeds.

Der vordere Teil des Neulings scheint dem MK_1 Truck zu gleichen; hinter der viertürigen Insassenkabine gibt es jedoch statt eines geschlossenen Laderaums eine relativ kleine offene Ladefläche.

Bildergalerie: Munro MK_1 Pick-Up

Für den Antrieb sorgt stets ein einzelner Elektromotor, der seine Leistung wie gehabt über eine Mitten-Differenzialsperre und optionale Sperrdifferenziale an Vorder- und Hinterachse an alle vier Räder weiterleiten dürfte. Der mechanische Allradantrieb soll in jedem Gelände einsetzbar sein, besonders zuverlässig sein und sich leicht reparieren lassen. Die Konstruktion ist für einen jahrzehntelangen Einsatz konzipiert, betont der Hersteller.

Wie beim Truck gibt es drei Optionen namens Utility, Range und Performance. Die detaillierten Daten gibt Munro nur zum Teil an; wir haben die Daten des Truck als ca.-Werte eingetragen:

  Utility Range Performance
Antrieb 220 kW / 600 Nm 220 kW / 600 Nm 280 kW / 700 Nm
0-100 km/h ca. 7,6 Sek. ca. 7,6 Sek. 4,9 Sek.
Akku brutto/netto 61 / 57 kWh 82 / 76 kWh 82 / 76 kWh
Reichweite k.A. k.A. über 305 km

Die Topversion Performance bietet 280 kW und ein das maximales Drehmoment von 700 Newtonmeter. Damit braucht auch die offene Version nur 4,9 Sekunden für den Normsprint auf Tempo 100. Für den Strom sorgt offenbar der gleiche Akku wie beim Truck mit 82 kWh brutto und 76 kWh netto. Damit soll der MK_1 Pick-up eine Reichweite von mehr als 305 km bieten. Vermutlich ist das die Reichweite unter optimalen Bedingungen. Im Gelände soll der Wagen bis zu 16 Stunden lang einsetzbar sein, bis wieder eine Aufladung fällig ist.

Alternativ gibt es zwei Versionen mit 220-kW-Elektromotor. Der Unterschied zwischen ihnen liegt in der Batterie: Die Range-Version bekommt den gleichen 82-kWh-Akku wie die Performance-Version, die Utility-Variante dagegen wird mit einer 61-kWh-Batterie ausgerüstet. Aufgeladen wird die große Batterie mit bis zu 100 kW Gleichstrom, bei der kleinen sind nur 70 kW möglich. Beide Akkus soll man in 36 Minuten von 15 auf 80 Prozent bringen können. 

Bei der Performance-Version liegt die Zuladung bei 1.050 kg, die maximale Anhängelast beträgt 3,5 Tonnen. Gedacht ist das Auto für Landwirtschaft, die Baubranche, Versorgungsunternehmen und die Verteidigung.

Der Munro wurde in Großbritannien entwickelt und soll auch dort gebaut werden. Die Auslieferungen sollen noch dieses Jahr beginnen. Der nächste strategische Schritt sei nun die Produktion von Prototypen, schreibt Munro. Die Preise für den Pick-up beginnen bei 49.995 Pfund netto. Da die britische VAT bei 20 Prozent liegt, entspricht das knapp 60.000 Pfund brutto. Mit deutscher Mehrwertsteuer müsste man umgerechnet rund 69.000 Euro zahlen.

Man habe bereits mehr als 200 Aufträge für den MK_1 erhalten, sagte Munro-Chef Russell Peterson. Damit seien die Auftragsbücher für die nächsten anderthalb Jahre schon voll, und zwar sowohl für den Pick-up wie für den Truck. Nun müsse auf die Suche nach größeren Räumlichkeiten gehen, um die Nachfrage befriedigen zu können.