Am morgigen Sonntag ist der 1. Oktober, und damit endet das dritte Quartal. Neue "Wasserstandsmeldungen" in Sachen Auto-Verkäufe stehen an. Tesla liefert die seinigen meist sehr schnell nach Quartalsende; in den nächsten Tagen dürften sie veröffentlicht werden.
Analysten erwarten, dass Auslieferungen und Verkäufe erstmals seit Langem wieder zurückgehen, wie Reuters berichtet. Schuld sind unter anderem temporäre Werksschließungen. Denn einige Fabriken müssen mit neuen Maschinen auf die Produktion des Model 3 Facelift und des Cybertruck vorbereitet werden. Außerdem leidet Tesla schon seit Monaten unter einer abflauenden Nachfrage. Das hat den US-Autobauer schon dazu gebracht, mit Preissenkungen um mehr Marktanteil zu kämpfen.
Tesla-Zahlenexperte Troy Teslike rechnet mit einer Präsentation der Quartalszahlen am kommenden Montagnachmittag deutscher Zeit. Er gibt bereits Schätzungen für die Produktion der einzelnen Modelle ab. Für das Model 3, das in Fremont für Nordamerika und in Shanghai für China und Europa gebaut wird, sollen die Zahlen gegenüber dem Vorquartal gesunken sein. Beim Model Y soll die Fertigung in Fremont, Texas und Berlin ebenfalls zurückgegangen sein, während in Shanghai ein Zuwachs zu verzeichnen sein soll:
Natürlich haben sich auch die Profis von der Wall Street schon Gedanken gemacht. Von einem Marktforschungsunternehmen befragte Analysten erwarten durchschnittlich 458.713 Tesla-Auslieferungen. Schon das wäre ein Rückgang um knapp zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal, in dem 466.140 Fahrzeuge an die Kundschaft übergeben wurden.
Drei andere Unternehmen rechnen aus den genannten Gründen sogar nur mit 439.200 bis 455.000 Auslieferungen im 3. Quartal. So oder so: Die meisten Analysten sagen zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder einen Rückgang voraus.

Von Rekord zu Rekord: In den letzten Quartalen lieferte Tesla stets mehr Autos aus als zuvor
Etliche Finanzfachleute folgern aus der Nachfrageschwäche, dass in den nächsten Quartalen noch mehr Preissenkungen und Rabatte nötig sein werden, um den Absatz hoch zu halten – was natürlich zu Lasten des Gewinns geht. Tesla ist allerdings dafür bekannt, dass man sich das leisten kann, weil die Margen höher sind als branchenüblich.
Bereits im zu Ende gehenden dritten Quartal senkte Tesla die Preise für Model S und Model X in China und den USA um 14 bis 21 Prozent. Außerdem wurden in den USA Rabatte von bis zu 5.000 Dollar auf das Model 3 und Y gewährt, in China sanken zumindest die Preise des Model Y. Ebenfalls auf eine Nachfrageschwäche deutet hin, dass Tesla für das Werk Berlin-Grünheide angeblich das Produktionsziel für Juli und August auf 4.350 pro Woche gesenkt hat, nachdem im März 5.000 pro Woche erreicht wurden.
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Auch wenn die Zahlen von Tesla wie erwartet zurückgehen: Mittelfristig wird wieder ein Plus prognostiziert. Denn natürlich werden das Model 3 Highland und der Cybertruck die Attraktivität der Modellpalette steigern. Das geliftete Model 3 soll in Europa und China im 4. Quartal starten, der Cybertruck wird jedoch erst ab 2024 in größeren Stückzahlen produziert.
Quelle: Reuters, Troy Teslike auf X