"Gut und schön, aber zu teuer": Diese Überschrift wählten wir, als wir den Opel Astra Electric im Sommer 2023 testeten. Damals begannen die Preise noch bei über 45.000 Euro. Im Herbst wurde eine Basisversion für rund 42.000 Euro nachgeschoben. Aber nach den Preissenkungen von VW und Renault ist auch das wieder zu viel, finden wir.

Den VW ID.3 gibt es seit Einführung der neuen Elektroauto-Rabatte von Volkswagen schon ab 32.975 Euro. Dafür erhält man ein Auto mit 150 kW Antriebsleistung und 435 km Reichweite. Der Opel Astra Electric ist mit 115 kW deutlich schwächer motorisiert und braucht dementsprechend länger für den Standardsprint. Die Reichweite und die übrigen Daten sind vergleichbar – aber der Preis des Opel ist runde 9.000 Euro höher.

  Opel Astra Electric VW ID.3 Pro Volvo EX30 Single Motor Renault Megane
130 Urban Range
MG4 Electric Standard
Antrieb FWD 115 kW RWD 150 kW RWD 200 kW FWD 96 kW RWD 125 kW
0-100 km/h 9,2 Sek. 7,4 Sek. 5,7 Sek. 10,0 Sek. 7,7 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h 160 km/h 180 km/h 150 km/h 160 km/h
Stromverbrauch min. 14,8 kWh 15,2 kWh 16,7 kWh 15,8 kWh 17,0 kWh
Akku netto 51 kWh 58 kWh 49 kWh 40 kWh 62 kWh
Reichweite max. 416 km 435 km 344 km 300 km 350 km
Ladeleistung AC/DC 11/100 kW 11/120 kW 11/134 kW 22/85 kW 7/117 kW
Ladedauer DC 30 min
(10-80%)
35 min
(5-80%)
26 min
(10-80%)
38 min
(10-80%)
40 min
(10-80%)
Ladegeschwindigkeit 1,4 kWh/min 1,2 kWh/min 1,3 kWh/min 0,7 kWh/min 1,1 kWh/min
Länge / Höhe 4,37 m/1,44 m 4,26 m/1,56 m 4,23 m/ 1,55 m 4,20 m/1,51 m 4,29 m/1,50 m
Kofferraum 352-1.268 Liter 385-1.267 Liter 380-904 Liter plus 7 Liter vorne 440-1.332 Liter 363-1.177 Liter 
Basispreis 41.990 Euro 32.975 Euro 36.590 Euro 35.600 Euro 34.990 Euro

Wie man in unserer Vergleichstabelle sieht, ist der Opel auch viel teurer als die übrigen Konkurrenten. Den BYD Dolphin (der in unserer Tabelle keinen Platz mehr hatte) gibt es mit 150 kW und 427 km Reichweite nach der jüngsten Preissenkung schon ab 29.990 Euro. Für den Volvo EX30 mit starken 200 kW und entsprechenden Fahrleistungen (allerdings wenig Reichweite) zahlt man in der Basis 36.590 Euro.

Die von den Daten her weniger überzeugenden Rivalen Renault Megane Electric und MG4 Electric gibt es ebenfalls schon für unter 36.000 Euro. Nur der Peugeot E-308 ist noch teurer als der Opel Astra Electric: Das technisch praktisch identische Schwestermodell kostet in der Basis fast 45.000 Euro.

Der Opel hat mehr Ausstattung

Allerdings ist die Ausstattung des Opel Astra Electric etwas besser als beim VW ID.3 Pro. Beide Autos bieten serienmäßig 18-Zoll-Räder, der Opel aber in Alu, wofür man bei VW 705 Euro Aufpreis zahlt. LED-Licht haben beide, aber nur der Opel hat einen Fernlicht-Assistenten und Nebelscheinwerfer an Bord.

Opel Astra Electric (2023)

Opel Astra Electric

VW ID.3 Pro (2023) im Test

VW ID.3 Pro

Bei der Monitorausstattung bietet Opel zwei 10-Zoll-Displays, der VW hat zwar nur ein kleines Instrumentendisplay (5,3 Zoll), dafür aber einen 12-Zoll-Touchscreen. Für ein Navi zahlt man bei beiden Modellen Aufpreis. Klimaautomatik, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung besitzen beide Modelle, genauso wie Parkpiepser vorn und hinten. Allerdings bietet nur der Opel serienmäßig Wärmepumpe und Tempomat, VW nimmt dafür 990 Euro bzw. 320 Euro (ACC) Aufpreis. Insgesamt hat der Elektro-Astra Features, für die man bei VW grob gerechnet 2.500 Euro zahlt. Den Preisabstand rechtfertigt das nicht. 

Unterm Strich

Die Preise für den Opel Astra Electric sind im Konkurrenzvergleich zu hoch. Besonders der Erzkonkurrent VW bedrängt das Rüsselsheimer Modell. Offenbar sagt sich Opel nun "Augen zu und durch" und wartet, bis die VW-Rabatte Ende März auslaufen. Doch es ist nicht sicher, dass VW die Preise wieder hochsetzt. Außerdem gibt es auch andere attraktive Rivalen, die ebenfalls günstiger sind.