Die Sportversion des Renault 5 macht Fortschritte. Derzeit wird der Elektro-Kleinwagen in Schweden unter winterlichen Bedingungen am Polarkreis getestet. Während der Renault 5 schon Ende Februar auf dem Genfer Autosalon enthüllt wird, müssen wir uns für die Alpine-Version noch bis Juni gedulden.

Erstmals nennt Alpine die genauen Abmessungen des Neulings: Die Länge beträgt 3.990 mm, die Breite 1.820 mm und die Höhe 1.520 mm; der Radstand wird mit 2.530 mm angegeben. Damit ist der Wagen kürzer als etwa ein Opel Corsa Electric oder Peugeot E-208, die beide 4,06 Meter messen, aber deutlich höher, denn die Stellantis-Kleinwagen sind nur 1,43 Meter hoch. 

Bildergalerie: Alpine A290 Teaser (2024)

Die von Alpine veröffentlichten Bilder zeigen deutlich mehr Details als unsere Erlkönigbilder vom September 2023. Die Grundform ist die gleiche wie bei der Renault-5-Studie. Doch ist erstmals die X-förmige Lichtsignatur zu sehen, die offenbar vom Alpine A290_β übernommen wird:

Alpine A290_β

Die Studie Alpine A290_β

Alpine A290 Teaser (2024)

Neue Bilder der Serienversion

Auch das Alpine-Blau und das Alpine-Logo sind zu erkennen, und es gibt ein Detailbild von den dicken Schwellern:

Alpine A290 Teaser (2024)

Sogar vom Sport-Lenkrad zeigt Alpine schon Bilder. Es hat einen Nappaleder-Bezug und ist unten abgeflacht. An den Motorsport erinnern die farbigen Bedienelemente: Die rote "OV"-Wippe ermöglicht offenbar besonders schnelles Überholen (OVertake), der blaue RCH-Knopf dürfte die Rekuperation erhöhen (ReCHarge) und mit dem schwarzen "Mode"-Knopf rechts unten werden die Fahrmodi gewählt.

Alpine A290 Teaser (2024)

Zu Antrieb und Batterie gibt es noch keine offiziellen Angaben, aber plausibel wäre wohl, den A290 stets mit dem größeren Akku aus dem Renault 5 auszuliefern, der 52 kWh speichert. Beim Antrieb ist ziemlich klar, dass eine Version mit 290 PS kommt, denn davon leitet sich die Modellbezeichnung ab.

290 PS sind 213 kW. Damit ist die Leistung mehr als doppelt so hoch wie beim Renault 5, dessen Leistung auf der Website des Herstellers kürzlich mit 100 kW angegeben wurde. Angesichts der hohen Leistung könnte der Alpine A290 einen Allradantrieb erhalten, der einem Sportmodell besser anstehen würde als ein 213 kW starker Frontantrieb. Wenn man von einem 100 kW starken Frontmotor ausgeht, könnte an der Hinterachse ein etwa gleich starkes Aggregat werkeln. Auch das Layout des Renault 5 an der Hinterachse sieht für uns so aus, als wäre Platz für einen zweiten Motor: 

Renault 5 Electric: Die Mehrlenker-Hinterachse

Zu einem Allradantrieb würde auch passen, dass der A290 nun in Schnee und Eis getestet wird, denn bei Glätte kann ein AWD-System seine Vorteile erst voll ausspielen, und man könnte das Zusammenspiel der Motoren besonders gut testen. Ein Allrad-A290 könnte auch gut gegen die zu erwartenden AWD-Versionen des Jeep Avenger und Alfa Milano antreten. 

Technische Basis ist jedenfalls die Plattform Ampr Small (früher als CMF-B-EV bezeichnet), die auch den R5 sowie den elektrischen Micra tragen wird. Damit erhält auch der Alpine eine Mehrlenker-Hinterachse.

Für die Tests erhielt der Wagen Hochleistungsreifen des Typs Michelin Pilot Alpin 5 in der für einen Kleinwagen schier unglaublichen Größe 19 Zoll. Neben den Winterreifen Pilot Alpin 5 wurden noch zwei Sommerreifen entwickelt: der Pilot Sport EV für geringen Rollwiderstand und der eher auf Grip hin optimierte Pilot Sport S5.

Unter dem Strich

Inzwischen ist schon eine Menge zum Alpine A290 bekannt. So dürfte die Antriebsleistung 290 PS (213 kW) betragen. Angesichts der hohen Leistung erscheint es möglich, dass dabei der etwa 100 kW starke Frontantrieb durch ein etwa gleich starkes Aggregat an der Hinterachse ergänzt wird. Dazu könnte die 52-kWh-Batterie aus dem R5 kommen. Ob wir Recht haben, erfahren wir spätestens bei der Vorstellung im Juni.