Die Auto China in Peking läuft noch bis zum 4. Mai. Neben Highlights wie der elektrischen G-Klasse, dem Mini Aceman und dem BMW i4 Facelift steht dort auch ein neues Kompaktmodell von BYD, wenn auch nur als Studie: das BYD Ocean-M Concept.

Die Serienversion des Ocean-M soll schon im dritten Quartal, also diesen Sommer, auf den Markt kommen, berichtet CarNewsChina. Das Schrägheckmodell mit einem überdimensionalem Dachspoiler (der beim Serienmodell wegfallen dürfte) soll etwas größer sein als der chinesische BYD Dolphin. Dieser ist mit 4,07 Meter deutlich kürzer als das europäische Modell, das aus Gründen der Crashsicherheit auf 4,29 Meter verlängert wurde, wie uns einmal eine BYD-Managerin sagte.

Nach dem Bericht könnte der Ocean-M gegen den 4,26 Meter langen VW ID.3 antreten; die Optik lasse vermuten, dass der Wagen für Europa gedacht ist.

BYD Ocean-M Concept

BYD Ocean-M Concept

BYD Dolphin (2023): Das Exterieur

Der europäische BYD Dolphin misst 4,29 m

Die Front wirkt durch die stark Konturierte Haube, die großen Lufteinlässe und die luftigen, schwarzen Fünf-Speichen-Räder ausgesprochen sportlich. Möglicherweise hatte das Design-Team hier den MG4 Electric im Sinn, der ebenfalls dynamisch gestylt ist und viel sportlicher wirkt als der eher brave ID.3. Der MG4 Electric ist derzeit der kommerziell erfolgreichste China-Stromer in Deutschland.

BYD Ocean-M Concept

BYD Ocean-M Concept

MG4 Electric XPOWER (2023) im Test

MG4 Electric, hier als XPower

Auch die Seiten der Studie sind stark konturiert. Die hohe und nach hinten ansteigende Fensterlinie und die absinkende Dachlinie geben dem Fünftürer etwas Coupéhaftes. Auf den Livebildern, die unsere brasilianischen Kollegen veröffentlicht haben, wirkt das Auto noch dramatischer als auf den offiziellen Pressebildern. Hier fallen die breiten, silbrigen Anbauteile sowie der monströse Heckdiffusor viel stärker auf: 

BYD Ocean-M Concept (2024)
BYD Ocean-M Concept (2024)

Die Bezeichnung Ocean-M erinnert an die Ocean-Modellreihe von BYD, zu der Modelle wie Seal (Seehund), Dolphin (Delfin) und Seagull (Seemöwe) gehören. Demnach dürfte auch die Serienbezeichnung des Ocean-M den Namen eines Meerestiers tragen.

Ansonsten verriet BYD nur, dass das Auto auf einer neuen Elektro-Plattform basiert, möglicherweise der E-Plattform 4.0, und dass es sich um einen elektrischen Hot-Hatch mit Heckantrieb handeln wird. Während der Seal Heck- oder Allradantrieb hat, sind der Dolphin und der Seagull Fronttriebler. CarNewsChina glaubt, dass das Auto möglicherweise eines der ersten Modelle sein wird, welche die neue Blade-Batterie erhalten. Diese soll bis zu 1.000 km Reichweite (nach chinesischer CLTC-Norm) ermöglichen.

Die Preise sollen nach Herstellerangaben zwischen 150.000 und 200.000 Yuan (19.000 bis 26.000 Euro) liegen. Das dürften die chinesischen Preise sein, die in aller Regel deutlich unter den europäischen liegen. Zum Vergleich: Den Dolphin gibt es in Deutschland ab einem Listenpreis von 32.990 Euro, den VW ID.3 mit Rabatt ab 36.425 Euro.

Unter dem Strich

Wenn die Serienversion des BYD Ocean-M wirklich nach Europa kommt und hierzulande gegen den ID.3 (und den MG4 Electric) antreten soll, würde ein Heckantrieb Sinn ergeben. Aber falls das Auto rund 4,26 Meter lang ist wie der VW ID.3, würde er den europäischen BYD Dolphin kannibalisieren. Oder wird die europäische Serienversion des Ocean-M ebenfalls deutlich länger als die chinesische? Wir werden es abwarten müssen.

Bildergalerie: BYD Ocean-M Concept (2024)