Teslas Gigafactory 5 in Austin (Texas) ist noch nicht fertig, doch es werden offenbar schon Teile für das Model Y dort gefertigt. Das zeigt ein Tweet von Joe Tegtmeyer, der das Geschehen in Austin per Drohnenkamera im Auge behält.

Beim Model Y sollen große Metallteile im Druckgussverfahren aus Aluminium hergestellt werden. Dabei werden große Teile in einem Schritt von einer gigantischen Presse geformt. So werden zahlreiche Arbeitsschritte zu einem zusammengefasst, der zudem sehr schnell vor sich geht. Zum Einsatz kommt eine Giga Press vom italienischen Hersteller Hidra. Dabei soll es sich um die größte Druckguss-Maschine der Welt handeln.

Dabei werden pro Teil etwa 80 Kilo geschmolzenes Aluminium (Schmelzpunkt: 660 Grad) in die Gussform injiziert. Ein gewaltiger Stempel, der einen Druck von etwa 60.000 Kilonewton (etwa 6 Tonnen) ausüben kann, drückt die Metallmasse dann in Form. Das abgekühlte Metallteil wird per Roboter entnommen und nach etwa ein bis zwei Minuten kommt das nächste Teil dran. So soll eine einzige Maschine rund 1.000 Teile pro Tag produzieren.

Solche Maschinen sollen für Teile des Model Y und des Cybertruck zum Einsatz kommen. Drei davon stehen schon in der Gigafactory 3 in Shanghai, zwei im Tesla-Werk in Fremont/Kalifornien sowie jeweils eine in der Gigafactory 5 in Texas sowie der Gigafactory 4 in Grünheide bei Berlin. In Austin produziert Tesla offenbar Model-Y-Gussteile in größeren Stückzahlen, obwohl die Fabrik noch gar nicht fertig ist. 

 

Ob die Teile auf Halde gelegt werden, um sie nach Anlauf der Serienproduktion Ende 2021 (so die Planung) zu verwenden, oder ob sie in ein anderes Produktionswerk geschafft werden sollen, ist bislang unklar.

Das im März 2019 enthüllte Model Y wird seit Anfang 2020 im Tesla-Werk Fremont gefertigt. Seit Dezember 2020 wird das Auto auch in Shanghai gebaut, später soll das Elektro-SUV auch in Texas sowie in Grünheide gefertigt werden.

Kürzlich hat Elon Musk bestätigt, dass das Model Y aus Texas gleich ab Start die neuen 4680-Zellen bekommt. Das gleiche gilt auch für das Model Y aus Grünheide, während Fremont und Shanghai erst später auf die größeren Batterien umstellen sollen:

 

Wie Musk schreibt, werden in Berlin die 4680-Zellen als "structural battery pack" eingebaut, das heißt, sie übernehmen auch Stabilitätsfunktionen, wie es der Cell-to-Chassis-Ansatz (CTC) vorsieht. Dieses Konstruktionsprinzip erhöhte die Energiedichte, da das Akku-Gehäuse überflüssig wird. Ob auch in Texas die CTC-Technik verwendet wird, ist bislang nicht bekannt.