Fast 154 Millionen Dollar oder rund 136 Millionen Euro will General Motors in sein Werk Lockport Components im Westen des US-Bundesstaats New York investieren. Damit soll die Fabrik renoviert werden und mit neuen Produktionsmaschinen ausgestattet werden. Dann soll dort der Stator für die Ultium-Elektromotoren gebaut werden.

Mit der Sanierung der Anlagen soll sofort begonnen werden. Lockport Components wurde 1910 als Harrison Radiator Company gegründet. Die Firma wollte Autokühler entwickeln, herstellen und verkaufen. Heute hat der Standort rund 1.500 Mitarbeiter. Bisher bauten sie Kühler, Kondensatoren, Verdampfer, Klimaanlagen und andere Komponenten für Trucks und SUVs.

Doch die Produktion soll laut GM auf E-Motoren-Komponenten umgestellt werden. Dazu sollen zwischen 2023 und 2026 etwa 230 Stellen entstehen. Ob und wenn ja wie viele Jobs dafür wegfallen, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor.

"Die Investition von GM in Lockport Components bekräftigt unser Engagement für die Fertigung im Westen von New York und unser Vertrauen in dieses Team. Sie werden ein entscheidendes Modul in unserer Elektromotorenmontage für unsere zukünftigen Elektro-Trucks und -SUVs bauen", sagte GM-Produktionsvorstand Gerald Johnson.

GMs Ultium-Elektromotoren: Das Top-Aggregat, eine PSM mit 255 kW
255-kW-Motor aus dem Ultium-Baukasten: Links der Rotor, rechts der Stator

Die Elektromotoren der Ultium-Plattform hatte GM im September vorgestellt. Damals wurden drei Aggregate vorgestellt, nämlich Maschinen mit 62, 180 und 255 kW. Die stärkeren Aggregate sind Permanentmagnet-Motoren, der 62-kW-Motor ist eine Induktionsmaschine. Zu den drei E-Motoren gehören drei verschiedene Statoren:

GMs Ultium-Elektromotoren: Die Statoren der drei Elektromotoren

Der Cadillac Lyriq erhält offenbar den 255-kW-Motor für seinen Hinterradantrieb, die Topversion des GMC Hummer EV wird gleich von drei dieser Aggregate angetrieben, was zusammen 745 kW oder etwa 1.000 PS ergibt.

Bei den Allradantrieben des Chevrolet Silverado (375 bzw. 488 kW) ist die Zuordnung nicht bekannt und auch nicht so einfach zu erraten wie beim Lyriq. Vermutlich wird die Systemleistung hier von der Batterie begrenzt, nicht von den Motoren.

Die Ultium-Batterien (50 bis 200 kWh sind vorgesehen) arbeiten teils mit 400-Volt, teils mit 800-Volt-Technik. Gebaut werden sie von Ultium Cells, einem Joint Venture mit LG Energy Systems. Es baut derzeit Werke in Spring Hills (Tennessee) und in Warren (Ohio). Außerdem gibt es Gerüchte über ein drittes Werk in Lansing (Michigan), wie Automotive News im Dezember berichtete; nach einem neuen Bericht von Reuters sollen diese Pläne noch diese Woche offiziell verkündet werden.  

Unser Titelbild zeigt den Chef von Lockport Components, Ken Johnson, bei der Verkündung der neuen GM-Investition am vergangenen Freitag.