Einen Elektro-Mini gibt es schon, aber ein klassischer Mini, umgerüstet auf Elektroantrieb, ist eben doch nochmal etwas anderes. Unter der Bezeichnung Mini Recharged lässt das Mini-Werksteam im britischen Oxford diesen Wunsch nun in Erfüllung gehen.
Schon das 1959 präsentierte Original entstand im Gefolge einer Ölkrise: 1956 hatte der ägyptische Präsident Nasser den Suezkanal verstaatlicht, was die Suezkrise auslöste und die Ölpreise steigen ließ. Deshalb war Spritsparen schon für Mini-Entwickler Alec Issigonis sehr wichtig. kann man den Spritbedarf des klassischen Mini nun auf null reduzieren – der Benziner wird gegen einen Elektroantrieb ausgetauscht.
Eingebaut wird ein moderner Elektromotor mit einer Dauerleistung von 90 kW. Damit sprintet der elektrifizierte Ur-Mini in rund 9 Sekunden auf 100 km/h. Die Größe der Batterie verrät Mini nicht, doch die Reichweite soll bei rund 160 km liegen. In Sachen Quartettdaten bleibt der Umbau damit doch deutlich hinter dem Mini Cooper SE (135 kW Antriebsleistung, bis 234 km WLTP-Reichweite, Sprint in 7,3 Sekunden) zurück.
Wo die Batterie eingebaut wird, verschweigt Mini. Aufgeladen wird sie mit bis zu 6,6 kW; Schnellladen per Gleichstrom ist offenbar nicht möglich. Innen zeigt das typische Zentralinstrument nach der Umrüstung neben der Geschwindigkeit auch die Antriebstemperatur, die eingelegte Fahrstufe und die Restreichweite an.
Der Umbau wird ausschließlich in Großbritannien vorgenommen. Zum Preis der Modifikation macht Mini keine Angaben. An der Substanz werden keine unwiderrufliche Veränderungen vorgenommen, verspricht Mini. So ist sogar ein späterer Rückbau möglich. Dazu wird der ursprüngliche Motor gekennzeichnet und eingelagert.
Jedes umgerüstete Fahrzeug erhält eine individuelle Nummerierung und wird auch dadurch zu einem Unikat. In Zukunft sollen in Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern sogar kreativ umgestaltete Elektro-Minis aus dem Recharged-Programm entstehen.
Der Elektro-Umbau eines klassischen Mini ist keine neue Idee. Schon im Jahr 2018 wurde vom Hersteller ein classic Mini Electric aufgebaut und als Unikat auf der New York Auto Show präsentiert. Die Reaktionen waren so positiv, dass nun ein Team aus dem Mini-Werk in Oxford den Plan entwickelte, ein entsprechendes Programm für Kunden zu entwickeln. Voraussetzung ist allerdings, dass man schon einen klassischen Mini hat; um das Basisfahrzeug kümmert sich die Mini-Zentrale nicht.
Quelle: Mini