Kaum ein anderes künftiges Elektroauto wird so sehr mit Spannung erwartet wie das sogenannte "Model 2" von Tesla. Angeblich werde das Fahrzeug unterhalb des Model 3 schon 2022 vorgestellt, um dann 2023 auf den Markt zu kommen. Doch offenbar müssen wir uns noch weit länger gedulden.
Während des Q&A-Webcasts zu den Finanzergebnissen für das vierte Quartal 2021 beantwortete Tesla-CEO Elon Musk eine Frage zu den Fortschritten bei der Entwicklung des gemunkelten 25.000-Dollar-Elektroautos.
Wie sich herausstellte, gibt es derzeit kein solches Projekt, aber es klingt, als gäbe es eine mögliche Chance in der Zukunft. Das Unternehmen ist derzeit mit anderen Projekten ausgelastet.
"Wir arbeiten derzeit nicht an einem 25.000-Dollar-Auto... Irgendwann werden wir es tun, aber wir haben im Moment genug zu tun, zu viel zu tun, um ehrlich zu sein."
Elon Musk fügte hinzu, dass die Frage falsch sei, denn das Wichtigste sei, "wann" das Auto vollständig autonom sein werde. Sobald dies der Fall ist, so Musk, werden die Transportkosten um das 4-5fache sinken.
So wie wir diese Aussage verstehen, müssen die Menschen kein billigeres Auto kaufen, denn es wird genügend autonome Taxis geben, die einen erschwinglichen Transportdienst anbieten.
In einem anderen Teil des Q&A betonte Tesla den Fokus auf die Erhöhung des Volumens und die Konzentration auf die Margen. Selbst die Modelle, deren Produktion bereits bestätigt wurde (Cybertruck, Semi und Roadster), werden auf unbestimmte Zeit verschoben (frühestens 2023).
Bildergalerie: Tesla Roadster
Selbst wenn Tesla in der Lage wäre, ein deutlich preiswerteres Auto auf den Markt zu bringen, gibt es Gründe, dies nicht zu tun. Einige wurden von Sandy Munro Ende 2020 genannt, der meint, dass dies schlecht für die Gewinne wäre. Außerdem wollen die Kunden von Tesla oft "all den Schnickschnack".
Nun, mit einigen Modellen, die noch 1 bis 2 Jahre auf die Markteinführung warten, einschließlich eines Roboters, würden wir nicht viel aus dem Gerücht über das 25.000-Dollar-Elektroauto machen. Vor allem angesichts der Inflation, die es sogar schwierig macht, das Preisniveau zu halten.
Ergo ist nicht sicher, ob sich ein potenzielles Model 2 preislich so sehr vom Basis-3 absetzen könnte. Aber es zeigt sich, dass auch Tesla kein Kaninchen aus dem Hut zaubern kann. Die Entwicklung eines neuen Automobils benötigt Zeit, zumal wenn es explizit günstig sein soll. Erschwerend kommt hinzu, dass Tesla keine Technik-Baukästen und Plattformen hat, die andere Konzerne über mehrere Marken ausrollen und skalieren können. Zu guter Letzt: Das Model 3 verkauft sich so stark wie nie.
Zwar besagten Gerüchte, dass der Baby-Tesla in China entwickelt und gebaut würde. Momentan scheint es sich dort aber mehr um eine Art "Think Tank" zu handeln. Und was auch nicht vergessen werden darf: Das Model S und das Model X sind nicht mehr die Jüngsten. Womöglich rentieren sich Nachfolger dieser Baureihen eher als ein Model 2. Aber bei Elon Musk darf man immer auf die Zukunft gespannt sein.