Skoda meldet seine Verkaufszahlen für das vergangene Jahr. Über alle Antriebsarten hinweg wurden rund 730.000 Autos ausgeliefert. Das waren etwa 16 Prozent weniger als im Vorjahr, als noch etwa 878.000 Stück übergeben wurden. Darunter waren gerade mal 53.700 Elektroautos. Damit lag der BEV-Anteil bei mageren sieben Prozent.
Skodas bisher einziges Elektromodell ist der Skoda Enyaq (inklusive der Coupé-Version). Der Absatz wuchs gegenüber dem letzten Jahr um 20 Prozent. Zu den Gründen für die bescheidene Zahl gehört offenbar der Ukraine-Krieg: Weil die dort produzierten Kabelbäume ausblieben, musste die Enyaq-Fertigung in der ersten Jahreshälfte 2022 für acht Wochen unterbrochen werden. Die Produktion der Kabelbäume für den Enyaq wurde daraufhin teilweise nach Marokko verlegt. Die Produktion des Skoda Enyaq in Mlada Boleslav begann bereits im November 2020.

Bestseller der Marke war letztes Jahr der Octavia, von dem im vergangenen Jahr nicht weniger als 141.000 Stück ausgeliefert wurden. Auch die Verbrenner-Modelle Kamiq, Kodiaq und Fabia brachten mehr als 90.000 Stück. Dagegen nehmen sich die 53.700 Enyaq recht bescheiden aus.
In den nächsten drei Jahren sollen jedoch drei neue Elektro-Skodas (BEVs) auf den Markt kommen, wie die Marke nun bestätigt. Bis 2030 soll der BEV-Anteil in Europa auf über 70 Prozent steigen. Dafür investiert Skoda bis 2027 nicht weniger als 5,6 Milliarden Euro in die Elektrifizierung.
Die drei geplanten Elektromodelle sollen laut Skoda im "kleinen, kompakten und großen Segment" starten. Nach den Informationen, die wir im Dezember 2022 erhielten, dürfte es sich dabei um folgende Autos handeln:
- ein Elektro-SUV, bei dem es sich um das Äquivalent zum VW ID.3 X handeln könnte (ab 2024)
- das Äquivalent zum VW ID.2 (ab 2025)
- die Serienversion des Siebensitzer-SUVs Concept 7S (ab 2026)
Das Kompakt-SUV wird oft als Elroq bezeichnet. Damit wird verdeutlicht, dass es sich um so etwas wie die Elektroversion des kompakten Karoq handeln soll. Mehr zu den drei Modellen will Skoda in der zweiten Jahreshälfte verraten.
Dass Skoda für dieses Jahr ein Facelift des Enyaq plant, wie wir hier meldeten, hat sich als Missverständnis erwiesen. Etwas derartiges sei definitiv nicht geplant, sagte uns ein Unternehmenssprecher.

Skoda Vision 7S
Mehr Batteriesysteme aus Tschechien
Für 2023 plant Skoda aber eine Ausweitung seiner Batteriemontage. Seit Mai 2022 werden im Stammwerk auch MEB-Batteriesysteme gebaut. Die Produktionskapazität wurde damals mit 250.000 Stück jährlich angegeben. Mit einer dieses Jahr hinzu kommenden zweiten Produktionslinie sollen davon bald 1.500 Stück täglich gebaut werden können. Im letzten Mai war von einer Produktionskapazität von 380.000 Stück in der zweiten Ausbaustufe die Rede.
Die Batterien finden außer im Enyaq auch für Modelle von VW, Audi und Cupra/Seat Verwendung. Die kleinste Batterie mit acht Modulen hat eine Kapazität von 55 kWh, die mittlere mit neun Modulen speichert 62 kWh, die größte mit 12 Modulen hat eine Kapazität von 82 kWh – diese Zahlen beziehen sich auf die Bruttokapazität. Jedes Modul enthält 24 Zellen. Letztere stammen unseres Wissens im VW-Konzern generell von den drei Herstellern LG, SKI und CATL; welche Zellen Skoda verbaut, wissen wir nicht.

Produktion von MEB-Batteriesystemen in Mlada Boleslav. Hier ist eine Batterie mit 12 Modulen in Arbeit
Zu den Komponenten eines MEB-Batteriesystems gehören neben den Modulen ein Batteriegehäuse mit integriertem Kühlsystem, ein Batteriemanagementsystem und die erforderlichen elektrischen Verbindungen.
Für das laufende Jahr plant Skoda außerdem eine Expansion nach Vietnam. In Indien und dem Nahen Osten ist die Marke bereits präsent; die Stückzahlen sind allerdings gering. Für den Nahen Osten plant Skoda in den nächsten Jahren eine Erweiterung des Absatzes auf 5.000 Autos.