Das Stellantis-Werk im portugiesischen Mangualde soll ab Anfang 2025 die kleinen Elektro-Transporter des Konzerns bauen. Das sind die Modelle Citroen e-Berlingo, Peugeot e-Partner, Opel Combo-e und Fiat e-Doblo, und zwar sowohl in der Nutzfahrzeugversion als auch in der Freizeitvariante. Das kündigte Konzernchef Carlos Tavares nun an.
Das Werk liegt etwa 120 Kilometer südöstlich von Porto und produziert derzeit die Verbrenner-Versionen dieser Modelle. Die Ankündigung der Elektrotransporter-Produktion sichert die Zukunft des Werks. Der Standort feierte 2022 sein 60-jähriges Bestehen. Seither wurden dort mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge produziert.

Prominenz in Mangualde: Konzernchef Tavares mit dem portugiesischen Staatspräsident und dem Ministerpräsidenten (v.l.n.r.)
Die Ankündigung erfolgte anlässlich eines Besuchs des Portugiesischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa, des Premierministers António Costa, und des Verkehrsministers António Costa Silva. Wie viel die Umstellung der Fabrik auf den Elektroantrieb kostet, verrät Stellantis nicht. Insgesamt will der Konzern aber in den nächsten zwei Jahren über 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung und die Software von Elektroautos stecken.
Um mittelfristig CO2-neutral arbeiten zu können, erweitert das Werk Mangualde derzeit seinen Solarpark. Nach seiner Fertigstellung soll dieser bis zu 31 Prozent des jährlichen Strombedarfs decken und damit 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden – das entspreche der CO2-Bindungs-Leistung von etwa 16.000 Bäumen, so Stellantis.
"Wir sind stolz darauf, heute ankündigen zu können, dass Mangualde in eine neue Ära eintreten wird. Dank der Produktion von batterieelektrischen Transportern in Großserie in Portugal können wir unseren Geschäftskunden unverzichtbare Lösungen anbieten", sagte Tavares. Die Elektrotransporter-Produktion in Mangualde sei "ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem 40-prozentigen emissionsfreien Mix bis zum Ende des Jahrzehnts."
Im Jahr 2022 war Stellantis mit einem Marktanteil von fast 43 Prozent Marktführer für leichte Nutzfahrzeuge in Europa, so der Konzern. In Portugal war das Unternehmen im Jahr 2022 mit einem Anteil von 22 Prozent auch Marktführer beim Verkauf von einen Elektroautos, bei elektrischen Nutzfahrzeugen betrug der Marktanteil sogar 54 Prozent.

Citroen e-Berlingo

Opel Combo-e (hier als Cargo-Version)
Im Sommer 2021 verkündete Stellantis, dass die Elektro-Transporter ab 2022 im britischen Ellesmere Port gebaut werden sollten. Ob Mangualde als zweites Produktionswerk zu dem britischen Standort hinzukommt oder ob Stellantis es sich anders überlegt hat, geht aus der Pressemeldung nicht hervor.
In Ellesmere Port wurde bis zum April 2022 der Astra gebaut. Die neue Generation kommt dagegen aus Rüsselsheim; erstmals wird auch ein Astra Electric angeboten. Als Fünftürer soll der Elektro-Kompaktwagen "ab Frühjahr 2023" konfigurierbar sein, als Kombi ab Herbst. Bisher findet sich das Modell aber noch nicht im Opel-Konfigurator.
Der Umbau des Werks Mangualde gehört zum Strategieplan Dare Forward 2030, der umfassende Emissionssenkungen vorsieht. So sollen die CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 2021 halbiert werden. Bis 2038 sollen Netto-Null-Emissionen erreicht werden. Die verbleibenden Emissionen im einstelligen Prozentbereich sollen kompensiert werden.
Zu den Dare-Forward-Zielen gehört außerdem, dass bis zum Ende des Jahrzehnts alle in Europa verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeugen reine Elektroautos sein sollen. In den Vereinigten Staaten soll der BEV-Anteil dann bei 50 Prozent liegen.
Quelle: Stellantis