Die Elektro-Transporter von Stellantis werden ab 2022 im britischen Werk Ellesmere Port gebaut. Dies betrifft den Opel/Vauxhall Combo-e inklusive der Pkw-Variante Combo-e Life, den Peugeot e-Partner mitsamt seiner Pkw-Version e-Rifter und den Citroën ë-Berlingo.

Bisher wurde in Ellesmere Port (bei Liverpool) der Opel Astra gefertigt, dessen neue Generation aber in Rüsselsheim produziert werden soll. Mit der Umstellung wird das britische Werk zum ersten Stellantis-Standort, der ausschließlich batterieelektrische Autos baut. Für den Umbau der Produktion investiert Stellantis 100 Millionen Pfund (knapp 120 Millionen Euro). Der Konzern war Anfang 2021 aus dem Zusammenschluss von PSA (Peugeot, Citroën, Opel etc.) und FCA (Fiat, Alfa, Jeep etc.) entstanden.

Bildergalerie: Citroën ë-Berlingo Freizeitversion (2021)

Produziert werden die genannten Modelle für den britischen Markt, aber auch für den Export. Die Stellantis-Investitionen werden von der britischen Regierung gefördert. Auch die Gewerkschaft Unite unterstützen das Projekt, so Stellantis. Stellantis-Chef Carlos Tavares bedankte sich ausdrücklich bei der Belegschaft "für ihre Geduld und ihren Beitrag".

Für Ellesmere Port bedeutet die Entscheidung von Stellantis, dass Tausende Arbeitsplätze erhalten bleiben. Das Werk feiert im Jahr 2022 sein 60-jähriges Bestehen. Es wurde 1962 gebaut und produzierte 1964 sein erstes Auto, den Vauxhall Viva. Später wurde dort der Vauxhall Chevette und der Opel/Vauxhall Astra gebaut.

Die Fabrik erhält nun einen neuen Karosseriebau, eine modernisierte Endmontage, eine Batteriepack-Montage. Außerdem ist eine Flächenverdichtung geplant. Das Werk soll bis Mitte dieses Jahrzehnts CO2-neutral werden. Dafür soll die Anlage ihren Strom mit Wind- und Solarparks selbst produzieren.

Die genannten Elektro-Transporter besitzen allesamt alle einen 100-kW-Motor und eine 50-kWh-Batterie. Sie können mit bis zu 100 kW aufgeladen werden und benötigen dann 30 Minuten für den Ladevorgang von 0 auf 80 Prozent. Nach WLTP-Norm erreichen sie eine Reichweite von bis zu 280 Kilometern. Zwei Karosserielängen werden angeboten: rund 4,40 Meter als Fünfsitzer und etwa 4,75 Meter als Siebensitzer.

Vauxhall, Opel, Peugeot und Citroën wollen bis Ende 2021 Elektroversionen aller Transporter anbieten. Fiat will ebenfalls "elektrifizierte und alternativ angetriebene Versionen in seiner gesamten Van-Reihe" anbieten.

Außer den genannten Baureihen gibt es schon die Transporter auf Basis der PSA-Plattform EMP2 mit Elektroantrieb: Opel Vivaro-e und Zafira-e, Peugeot Expert-e sowie Citroen ë-Jumpy. Noch deutlich größer sind die ebenfalls praktisch baugleichen Modelle Opel Movano-e und Fiat Ducato-e