Der für schicke, urbane E-Bikes bekannte Hersteller VanMoof steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten: Die holländische Marke beantragte nun Zahlungsaufschub – die Firma ist insolvent.
Wunderbar unkompliziert, langlebig und dank Online-Verfolgung diebstahlsicher sollen sie sein, die Räder von VanMoof. Mit ihren unkonventionellen Rahmen sind sie unzweifelhaft schick. Das Design wurde auch mehrfach preisgekrönt, heißt es auf der Firmen-Website. Außerdem sei man "die am schnellsten wachsende und am meist finanzierte E-Bike-Marke der Welt", schreibt das 2009 gegründete Unternehmen. Zuletzt präsentierte VanMoof im Mai 2023 die knallbunten Modelle S4 und X4:
Bildergalerie: VanMoof S4 und X4 (E-Bikes)
Doch die Räder gelten auch als teuer und reparaturanfällig; der Kundendienst soll zudem schlecht erreichbar sein, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nun kommt möglicherweise die Quittung dafür: Der Hersteller stehe vor dem Abgrund, so die FAZ. Die defizitäre Marke hat bei einem Amsterdamer Gericht Zahlungsaufschub beantragt und auch erhalten.
Wie bei einer Insolvenz üblich, wird nun nach einer Zukunft für die Firma gesucht. Zusammen mit dem Management sollen zwei vom Gericht bestellte Verwaltern sicherstellen, dass VanMoof seine Aktivitäten fortsetzen kann. Die Filialen bleiben zunächst geschlossen. Die Kundschaft soll sobald wie möglich über das weitere Verfahren informiert werden. Dabei geht es vor allem um bestellte, aber noch nicht erhaltene E-Bikes sowie ausstehende Reparaturen. Neue Räder werden nicht mehr verkauft.
Vor dem Laden in Amsterdam versammelten sich laut FAZ am Mittwoch verärgerte Kunden. Sie wollten teilweise ihr Rad abholen, wurden aber nicht mehr eingelassen. "Das ist eine Schande", zitiert die Zeitung eine genervte Kundin.
Während der Corona-Pandemie hatte der VanMoof-Absatz geboomt, doch seitdem ging es bergab. Nach Medienberichten kämpfte die Firma auch mit langen Lieferzeiten und technischen Problemen. Vor allem aber braucht das Unternehmen nun Kapital. 2021 und 2022 versank die Firma in roten Zahlen, die Verluste lagen jeweils in zweistelliger Millionenhöhe.
Quelle: FAZ.net