Tesla möchte weitreichende Änderungen an seiner Berlin-Brandenburger Gigafactory in Grünheide vornehmen, die die europäische Anlage letztendlich in die größte Autofabrik des Kontinents verwandeln wird. Das Werk soll in der Lage sein, 1 Million Elektrofahrzeuge pro Jahr und 100 Gigawattstunden Batterien zu bauen, so Reuters.
Laut der Nachrichtenagentur hat der amerikanische Elektroautohersteller bei den entsprechenden Behörden die Genehmigung für mehrere Bauprojekte beantragt, darunter ein neues Testlabor für Batteriezellen und eine Erweiterung des Wasserrecyclings, die in der ersten Hälfte des nächsten Jahres in Betrieb genommen werden sollen. Dies geht aus Dokumenten hervor, die bei der örtlichen Regierung eingereicht wurden.
Zu den Veränderungen gehören auch Erweiterungen oder Änderungen an bestehenden Teilen des Werks – wie dem Presswerk und der Lackiererei. Außerdem soll ein neues Materiallager gebaut werden.
Bildergalerie: Tesla Grünheide (Gigafactory 4)
Reuters schreibt, dass all diese Veränderungen Teil der ersten von drei Ausbaustufen sind, die dazu führen werden, dass Tesla nach ihrer Fertigstellung mehr Fahrzeuge in Deutschland herstellen wird als Volkswagen in seinem Werk in Wolfsburg, wo jährlich 800.000 Autos gebaut werden. Bis Mitte September können die Anwohner ihre Einwendungen gegen die neuen Vorschläge einreichen.
Als Teil der Werksänderungen hat sich der Hersteller der so genannten S3XY-Reihe verpflichtet, keine zusätzliche Wasserkapazität zu nutzen und stattdessen die 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser, für die er eine Lizenz besitzt, zu recyceln.
Derzeit wird in der deutschen Gigafactory das günstigste elektrische SUV der Marke – das Model Y – montiert und erreichte bereits im März einen Ausstoß von 5.000 Einheiten pro Woche. Der amerikanische Hersteller gab keinen Zeitplan für die Erhöhung der Produktion an, aber ein aktueller Bericht von Business Insider besagt, dass der Plan des Unternehmens, 6.000 Elektroautos pro Woche zu montieren, auf Eis gelegt wurde.
Darüber hinaus hat Tesla Berichten zufolge im vergangenen Monat die Samstagsschichten gestrichen und die Zahl der Zeitarbeiter im Werk reduziert, obwohl die Produktion immer noch auf dem Weg ist, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
Das Model Y war im Mai mit 21.967 verkauften Einheiten das meistverkaufte Elektroauto Europas, gefolgt vom VW ID.4 mit 8.600 Einheiten und dem Volvo XC40 (batterieelektrisch und Plug-in-Hybrid) mit 8.233 Fahrzeugen. Insgesamt hat Tesla in den ersten fünf Monaten des Jahres 105.307 Model Y in Europa verkauft und damit einen Vorsprung von 70.000 Einheiten gegenüber seinen Wettbewerbern erzielt.
Quelle: Reuters