Mit dem Countryman Electric führt Mini sein erstes reines Elektro-SUV ein; bisher gab es das Auto nur als Verbrenner und als Plug-in-Hybrid, wobei letzterer seinen Namen nun an den Stromer abtreten muss; ein PHEV-Modell wird es nicht mehr geben.
Ähnlich wie beim Mini Cooper Electric war auch beim neuen Elektro-Countryman das Außendesign bereits durch ungetarnte Erlkönige bekannt. Auch die wichtigsten technischen Daten wurden bereits vorab verraten. So war schon bekannt, dass der Countryman nun 13 Zentimeter länger ist als bisher.
Bildergalerie: Mini Countryman SE All4 (2024)
Aber auch die Höhe wächst, und zwar gleich um sechs Zentimeter. Anders als beim dreitürigen Cooper verrät Mini für den Countryman auch die genauen Maße: 4.433 mm Länge, 1.843 mm Breite und 1.656 mm Höhe. Der Radstand wächst auf 2.692 mm. Die Grundform der Karosserie bleibt jedoch erhalten. Als Plattform dient anders als beim Elektro-Cooper die FrontAntriebs-ARchitektur (FAAR), die zum Beispiel auch den BMW X1/iX1 und den 2er Active Tourer trägt.
Die Form verbesserte sich aerodynamisch – der cW-Wert sank von 0,31 auf 0,26. Doch der Windwiderstand hängt ja auch von der Stirnfläche ab, und die wuchs durch die größere Höhe wohl deutlich. Ansonsten wurde wie beim Dreitürer auf Chromelemente verzichtet. Optional sind die Tagfahrlichter in drei vorgegebenen Lichtsignaturen für Front und Heck schaltbar; alle Lichtmodi bieten eine dazu passende Welcome- bzw. Goodbye-Animation.
Fronttriebler und Allradler beide mit 66-kWh-Akku
Auch Angaben zu Antrieben und Akkus gab es bereits; allerdings ist die Basisversion mit 150 kW nun doch 10 kW stärker als bisher verkündet; außerdem kommt offenbar für beide Varianten die gleiche Batterie zum Einsatz. Ihre Speicherkapazität liegt laut Mini bei "66,45 kWh". Trotz der zwei Nachkommastellen bleibt offen, ob das die Netto- oder die Bruttokapazität ist. Wie beim Elektro-Cooper gibt es zwei Versionen, allerdings mit anderen Antrieben und Akkus als beim kleinen Bruder:
Mini Countryman E | Mini Countryman SE All4 | |
Antrieb | FWD 150 kW | AWD 230 kW |
Drehmoment | 250 Nm | 494 Nm |
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit | 8,6 Sek. / 170 km/h | 5,6 Sek. / 180 km/h |
Akku | 66 kWh | 66 kWh |
WLTP-Reichweite | 462 km | 433 km |
Max. Ladeleistung AC / DC | 22 / 130 kW | 22 / 130 kW |
Ladedauer DC (10-80%) | knapp 30 min | knapp 30 min |
Preis | 43.500 Euro | 49.500 Euro |
Die Batterie verkraftet 22 kW Wechselstrom, mit Gleichstrom sind es bis zu 130 kW. Damit sind die Ladeleistungen höher als beim Cooper, die Ladedauer mit Gleichstrom mit "knapp 30 Minuten" jedoch die gleiche. Und wie dort wird der Akku automatisch vortemperiert, wenn man einen Schnelllader als Ziel ins Navi eingibt. Das Navi kalkuliert wie beim Cooper unmittelbar nach Zieleingabe eine ladeoptimierte Route. Außerdem unterstützt der Countryman Plug & Charge – während dies beim Cooper nicht erwähnt wird.
Beim Fahrwerk kann der Kunde zwischen einer normalen und einer sportlichen Abstimmung wählen. Optional ist zudem ein adaptives Fahrwerk mit 15 mm Tieferlegung und frequenzselektiven Dämpfern erhältlich. Diese Dämpfer besitzen keine elektronische Einstellung, sondern passen sich rein mechanisch an den Straßenzustand an.
Cockpit ohne Instrumentendisplay
Innen bekommt der Countryman ein ähnliches Cockpit wie der dreitürige Mini Cooper. So entfallen das Instrumentendisplay sowie der Automatik-Wahlhebel. Wie beim Dreitürer gibt es das Head-up-Display nur optional. Dazu kommt ein großer runder OLED-Touchscreen mit einem Durchmesser von 24 Zentimetern. Auch hier kommt das Mini Operating System 9 auf Basis des Android Open Source Project (AOSP) zum Einsatz, und es gibt den gleichen "Mini Projektor".
Wie der Cooper erhält auch der Countryman ein Stoff-Armaturenbrett mit einem Bezug aus recyceltem Polyester-Kunststoff. Zu den Unterschieden gehört, dass die Luftdüsen und die Türgriffe hier senkrecht orientiert sind.
Die Sitze im Fond lassen sich um 13 Zentimeter längs verschieben. Zudem kann die Lehne hinten in sechs Positionen um bis zu 12 Grad eingestellt werden. Der Kofferraum bietet nun 460 bis 1.450 Liter Volumen. Fürs Ladekabel gibt es ein Bodenfach; einen Frunk besitzt der große Mini nicht.
Optional gibt es eine elektrisch ausfahrbare Anhängekupplung; die maximale Anhängelast beträgt 1.200 Kilo. Beim Einparken mit Anhänger hilft serienmäßig ein Assistent; er gibt auch Hinweise zum richtigen Lenkradeinschlag beim Rückwärtsfahren.
Wie beim Dreitürer gibt es fünf Kippschalter unter dem Touchscreen; mit einem werden die Fahrmodi ("Mini Experience Modes"), die hier Core, Green, Timeless, Balance und Personal sowie Trail Mode heißen. Mit einem weiteren Schalter wird der Fahrmodus P, N, R oder D/B gewählt.
Wie beim Cooper gibt es vier Ausstattungsversionen ("Trims"): Essential, Classic, Favoured und JCW. Beim sportlichen JCW Trim gibt es optional ein rotes Dach und rote oder schwarze Streifen auf der Fronthaube. Als erster Mini made in Germany wird das Modell in Leipzig gebaut, und zwar wie gehabt auch als Verbrenner. Zu den Konkurrenten der Elektroversion gehören der Volvo XC40 Pure Electric, der Mercedes EQA und konzernintern der BMW iX1.
Bildergalerie: Mini Countryman Electric (Live-Bilder, 9/23)
Quelle: Mini