Das Mercedes-Highlight auf der IAA Mobility ist unbestritten das Concept CLA. Doch Konzernchef Ola Källenius gab in seiner Rede noch weitere Ausblicke auf die elektrische Mercedes-Zukunft.
So bestätigte der Unternehmenschef den Start der elektrischen G-Klasse im nächsten Jahr (2024). Außerdem sagte er, dass es vier Modelle auf Basis der Plattform MMA geben werde: "ein viertüriges Coupé [also wohl der CLA, Anm. d. Red.], ein Shooting Brake [vermutlich der CLA Shooting Brake] und zwei atemberaubende SUVs." Bei Letzteren soll es sich um den GLA und den GLB handeln. Die vier Modelle CLA, CLA Shooting Brake, GLA und GLB waren bereits früher gerüchteweise als MMA-Fahrzeuge bekannt. A- und B-Klasse dagegen sollen offenbar entfallen. Die Silhouetten der vier Neulinge waren bei der Källenius-Reder bereits kurz zu sehen:
Mercedes-Chef Källenius kündigt vier MMA-Modelle an
Ansonsten fasste Källenius noch einmal die Fortschritte zusammen, die mit dem CLA erreicht werden sollen – vor allem die hohe Reichweite, den geringen Stromverbrauch und das schnelle Laden. Neu für uns: Die neue elektrische Antriebseinheit soll laut Källenius "nahezu keine schweren Seltenen Erden" mehr beinhalten. Seltene Erden werden in der Regel für Permanentmagnete benötigt, die in wohl allen heutigen PSM-Elektromotoren stecken. Das bedeutet offenbar, dass Mercedes entweder andere Dauermagnete verwendet oder das Magnetfeld über elektrische Spulen erzeugt (wie bei ASMs und FSMs).
Källenius bestätigte auch, dass es Verbrenner auf Basis von MMA geben wird – sobald man die Elektroversion fertig gehabt habe, habe man sich um diese gekümmert.
Bald werde man auch die neuen Plattformen MB.EA für die Mittelklasse und AMG.EA für die Sportmodelle einführen. Nächstes Jahr werde man mit der Van.EA-Architektur einen Einblick in die Zukunft der Mercedes-Vans geben. Außerdem werde man in den nächsten Wochen die ersten Standorte des Mercedes-eigenen Ladenetzwerks in den USA, China und Deutschland eröffnen.
Den größten Knaller hob sich Källenius für den Schluss der Rede auf: Man habe sich entschlossen, eine der beliebtesten Ikonen erschwinglicher ("more accessible") zu machen: Es werde eine kleine G-Klasse geben.
"Yes, there will be a little g." (Ola Källenius)
Das Auto werde elektrisch sein, gute (Gelände-)Fähigkeiten haben und sofort erkennbar sein. Die dazu gezeigte Silhouette sieht in der Tat der G-Klasse sehr ähnlich. Darunter stand der Schriftzug g-Class – mit kleinem "g".
Ansonsten gab es keine Informationen zu dem neuen Modell. Bereits im Frühjahr hatte es Gerüchte über eine Baby-G-Klasse gegeben. Sie solle angeblich 2026 starten und ebenfalls auf der MMA-Plattform basieren. Autobild berichtet dagegen, das Fahrzeug solle auf einer EA-Plattform beruhen. Und laut Handelsblatt soll das Auto teils auf MMA, teils auf anderen Plattformen basieren. Die Plattform-Frage bleibt also noch offen.
Quelle: Mercedes Investors (Källenius-Rede), Autobild (kleine g-Klasse), Handelsblatt (kleine G-Klasse)