VW zeigt eine Sportversion des VW ID.7. Der ID.X Performance kann vom 8. bis 9. September beim ID-Treffen in Locarno von den VW-Fans bewundert werden.

VW selbst bezeichnet den Wagen als Showcar; so werden meist Designstudien bezeichnet, die speziell für eine Messe oder ein ähnliches Event entwickelt wurden, und von denen keine Serienversion geplant ist.

Bildergalerie: VW ID.X Performance (Showcar, 2023)

Zu den Kennzeichen des Wagens gehören verbreiterte, schwarz hervorgehobene Radläufe, ein riesiger Heckflügel (der offenbar höhenverstellbar ist) und dergleichen Sport-Schnickschnack mehr. Die bronzefarbenen Felgen haben einen Zentralverschluss. Innen gibt es Carbon-Schalensitze und rote Akzente, doch Bilder davon zeigt VW nicht. Das Fahrwerk legten die Entwickler sechs Zentimeter tiefer, die Spur wurde acht Zentimeter breiter. 

Außerdem soll das Auto laut VW einen 411 kW starken Allradantrieb haben. Er basiert auf einem permanenterregten Synchronmotor (PSM) hinten und einem Asynchronmotor (ASM) vorne – genauso wie bei den bisherigen MEB-Allradversionen. Zu den Vorteilen des ASM gehört, dass die Maschine einfach stromlos geschaltet werden kann, wenn man sie nicht braucht. Außerdem kann man diese Motorart kurzzeitig überlasten. Das ist eine Steilvorlage für den Boost-Modus, der bei der Studie kurzzeitig mehr Power bereit stellt.

VWs neuer Elektromotor APP550

Der neue 210-kW-Elektromotor von VW

Uns fällt zu alldem die neue 210-kW-Maschine aus dem ID.7 ein. Mit zwei davon käme man in der Nähe der 411 kW. Aber einfach ein zweites Exemplar vorne einbauen – das geht nicht. Erstens ist es eine Permanentmagnet-Maschine, zweitens dürfte sie zu groß sein, und drittens kann die 77-kWh-Batterie wohl nicht mehr als 250 kW abgeben.

Besagte 250 kW haben Allradversionen wie der Cupra Tavascan VZ und die neuen Versionen des VW ID.4 GTX und ID.5 GTX. Damit wird die Leistung der 210-kW-Hecktriebler nur um 40 kW überboten, obwohl die bekannte Asynchronachse von Magna 80 kW liefert. Wenn wir die Andeutungen eines VW-Technikers richtig verstanden haben, kann auch der neue 86-kW-Akku aus dem ID.7 Pro S nicht mehr. Kurz und gut: Für einen 411-kW-Antrieb bräuchte VW erst einmal eine bessere Batterie. 

Aber noch etwas fällt auf: Im Mai 2023 hatte VW einen Ausblick auf den ID.7 GTX für die IAA versprochen. Wirklich gezeigt hat VW die bereits angeteaserte Sportversion aber nicht. Das aus drei Detailfotos zusammengesetzte Teaserbild stimmt auch nicht mit dem ID.X Performance überein.

VW ID.7 GTX: Teaserbild-Collage

VW ID.7 GTX (Teaserbild vom Mai)

Was also wurde aus dem ID.7 GTX Concept? Wurde das Design (ähnlich wie beim ID.2) in letzter Minute von einem Chef abgelehnt? Oder hat man beschlossen, die Studie später zu zeigen, weil man ahnte, dass man damit gegen die Elektro-Highlights von BMW (Neue Klasse) und Mercedes (CLA) abstinken würde? Wenn Letzteres zutrifft, wäre eine Premiere in den nächsten Monaten zu erwarten. Wir sind gespannt.