Schon bei der Präsentation des Concept CLA Class auf der IAA verriet Mercedes, dass der Wagen auch günstige LFP-Batterien erhalten wird – in den Basisversionen. Dabei soll es sich um die Blade-Batterie von BYD handeln.
Unter Berufung auf einen nicht genannten Mercedes-Insider schrieb eine chinesische Internetseite, der CLA werde das erste Mercedes-Modell, das die Blade-Batterie erhält. Ob die BYD-Batterie nur für die chinesische Version oder für alle genutzt wird, blieb allerdings unklar.
Zu den Besonderheiten der Blade-Batterie gehört neben der LFP-Chemie auch die Form der Zellen: Sie sind laut offizieller BYD-Seite stattliche 96 Zentimeter lang, 9 Zentimeter hoch und 1,35 Zentimeter dick. Die lange, schmale Form erklärt auch den Namen blade (englisch für "Klinge"). Die Batterie besitzt zudem eine Cell-to-Pack-Technologie (CTP), bei der die Zellen direkt zu einem Batteriepaket zusammengesetzt werden – das heißt ohne den Umweg über Module.
Der Bericht zur Verwendung der Blade-Batterie im Mercedes CLA stammt ursprünglich von cbea.com, einer Internetseite des China Automotive Battery Research Institute (CABRI). Dabei handelt es sich um ein staatlich finanziertes Institut, zu deren Anteilseignern auch SAIC, GAC, Dongfeng, Changan und CATL gehören, wie CarNewsChina berichtet.
Bildergalerie: Mercedes Concept CLA Class (2023)
Der Mercedes CLA soll 2025 auf den Markt kommen und basiert als erstes Modell auf der Mercedes Modular Architecture (MMA) mit 800-Volt-Technik. Der Stromverbrauch soll nur 12 kWh/100 km betragen, die Maximalreichweite wurde mit 750 km angegeben. Letzteres dürfte sich aber nicht auf den LFP-Akku beziehen, sondern auf die ebenfalls angekündigte Batterie mit Silicium-Anode und hoher Energiedichte.
Mit einer günstigen LFP-Batterie könnte Mercedes jedoch einen niedrigen Einstiegspreis für den CLA realisieren, um besser gegen das Tesla Model 3 antreten zu können, das in der Basis ebenfalls LFP-Zellen von BYD nutzt.
Mercedes arbeitet schon länger mit BYD zusammen. Bereits 2010 gründete die Stern-Marke zusammen mit dem chinesischen Konzern ein Joint Venture namens Denza. Ende 2021 reduzierte Mercedes seine Beteiligung allerdings auf nur noch 10 Prozent.
Das günstige LFP wird derzeit von immer mehr Autoherstellern verwendet. BYD setzt das Material unter anderem im Dolphin und im Seal ein. Tesla verwendet es für die Basisversionen von Model 3 und Y. Im April 2021 kündigte Elon Musk an, dass künftig zwei Drittel der Tesla-Fahrzeuge LFP nutzen würden. Auch Ford setzt beim Mustang Mach-E LFP-Akkus ein, genauso wie Fisker beim Ocean. Und Toyota verwendet beim bZ3 in China ebenfalls LFP-Akkus (von BYD). Der in China produzierte Kia EV5 erhält LFP-Zellen, die von FinDreams kommen, einer BYD-Tochter.
In China wurden in der ersten Jahreshälfte 2023 mehr als doppelt so viele LFP- wie NMC-Zellen produziert: Die Produktionskapazität für NMC betrug 48 GWh, die für LFP-Zellen aber 104 GWh.
Quelle: CarNewsChina