Kürzlich berichtete Autocar, der VW Up mitsamt seiner Elektroversion e-Up sei für Großbritannien ausgelaufen. Von vielen Medien wurde die Einschränkung "für Großbritannien" überlesen. Nun erhielt Autocar offenbar eine Klarstellung von VW selbst.
Im Kern wird die Meldung bestätigt: Die Produktion läuft im vierten Quartal aus. Letzteres hat bekanntlich am 1. Oktober begonnen und dauert bis 31. Dezember. Wann die Bänder genau stoppen, ist demnach nicht bekannt. Eine freie Konfiguration ist nicht mehr möglich, doch bereits gebaute Exemplare sind noch im Handel:
"Die Produktion des Up und des e-Up im Volkswagen-Werk in Bratislava wird im vierten Quartal eingestellt. Daher wird eine individuelle Konfiguration des Fahrzeugs (auf den Websites für Großbritannien und Deutschland) nicht mehr möglich sein. Kunden können sich weiterhin an ihren örtlichen Volkswagen-Händler wenden, um Informationen zu vorkonfigurierten Fahrzeugen zu erhalten, die noch auf Lager sind." (VW-Mitteilung)
In der Tat erscheint auf der e-Up-Website von VW nun der Hinweis: "Der e‑up! Edition kann nicht mehr mit einer individuellen Ausstattung bestellt werden. Jedoch stehen für Sie in begrenztem Umfang bereits produzierte Fahrzeuge zur Verfügung. Sprechen Sie einfach Ihren Volkswagen Partner an oder finden Sie ihr Wunschfahrzeug online in der Autosuche."
Bisher dachten wir, dass der VW e-Up erst Mitte 2024 ausläuft. Dieses Enddatum hatte im April Markenchef Thomas Schäfer selbst in Umlauf gebracht. Gegenüber der Automobilwoche sagte er auf die Frage, wie lange VW den e-Up noch bauen werde: "Der wird Mitte 2024 mit den neuen UNECE-Regeln für die Cybersecurity auslaufen. Leider. Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren. Das wäre schlichtweg zu teuer." Offenbar hat sich die Lage nun geändert.
Der VW e-Up startete vor ziemlich genau zehn Jahren, im November 2013. Die erste Generation hatte einen 60-kW-Motor an der Vorderachse. Der Strom kam aus einer 16,4 kWh netto (18,7 kWh brutto) großen Batterie. Damit betrug die Reichweite schmale 130 km – und zwar wohl noch nach der alten NEFZ-Norm. Aufgeladen werden konnte nur entweder mit einphasigem Wechselstrom oder mit maximal 50 kW Gleichstrom.
2020 erhielt das Modell ein technisches Upgrade. Dazu gehörte ein deutlich größerer Akku mit 32,3 kWh (36,8 kWh brutto), der die Reichweite auf 260 km verdoppelte (nun nach WLTP-Norm). Die Antriebsleistung stieg minimal auf 61 kW, und der Bordlader verkraftete nun zweiphasigen Wechselstrom – also 7,2 statt 3,6 kW. Der Basispreis lag zum Start der zweiten Generation bei 21.975 Euro, wie wir damals bei Motor1 berichteten.
Allerdings gab es bei dieser Version immer wieder Lieferschwierigkeiten; das Auto war nur kurzzeitig bestellbar, dann wieder nicht. Und bei jeder Neuauflage stieg der Preis. Zuletzt musste man für den VW e-Up Edition 29.995 Euro zahlen. Die baugleichen Modelle Skoda Citigo e iV und Seat Mii Electric wurden nur kurzzeitig um 2020 herum angeboten und schnell wieder eingestellt.
Bis VW Ersatz für den nur 3,60 Meter langen Elektro-Kleinstwagen bieten kann, werden noch ein paar Jahre vergehen. Das günstigste Modell soll der VW ID.1 für rund 20.000 Euro sein. der jedoch erst "vor 2027" starten soll. Davor soll 2025 der VW ID.2 starten, der allerdings 25.000 Euro kosten wird.
Die Konkurrenz will ihre günstigen Elektro-Winzlinge teilweise schon früher bringen. Noch im Oktober stellt Citroen seinen e-C3 vor der für 25.000 Euro verkauft werden soll – wir sind bereits zur Präsentation nach Paris eingeladen. Hyundai bringt eine Elektroversion des Casper der mit 3,60 Meter exakt genauso lang ist wie der e-Up. Erlkönigbilder deuten auf die neue Variante hin; ein Startdatum gibt es allerdings noch nicht.
Bildergalerie: VW e-Up
Quelle: Autocar