Schon im November haben wir den Produktionsstart des Mini Countryman im Werk Leipzig vermeldet. Nun stellt sich heraus, dass damals nur die Verbrenner starteten, während die Elektroversion erst jetzt anläuft.

Die Pressemitteilung vom November war etwas missverständlich: Damals hieß es der Countryman wäre angelaufen und erstmals gebe es auch eine Elektroversion. Dass der Mini Countryman Electric erst später startet, wurde nicht erwähnt.  

Das neue Elektro-SUV wird jedenfalls auf der gleichen Produktionslinie wie der Verbrenner gefertigt – als Plug-in-Hybrid wird das Auto seit dem Generationswechsel nicht mehr offeriert. Aber auch BMW-Modelle laufen vom gleichen Band, nämlich der BMW 1er, der 2er Active Tourer (auch als Plug-in-Hybrid) und das 2er Gran Coupé.

BMW fasst das mit dem Slogan eine Linie – zwei Marken – drei Antriebe zusammen. Denn erstmals im Konzern laufen Modelle von zwei Marken (Mini und BMW) vom gleichen Band. Außerdem werden neben Elektroautos wie dem Countryman Electric auch Plug-in-Hybride (2er Active Tourer) und Verbrenner auf dieser Linie gefertigt. Vorteil der gemeinsamen Fertigung: Je nach Nachfrage kann der Modellmix flexibel geändert werden.

Die dritte Generation des Mini Countryman, die es erstmals auch als Elektroauto gibt, wurde im September auf der IAA vorgestellt. Produktionsbeginn für die Verbrenner war am 10. November 2023, die Elektroversion folgte erst jetzt.  

Statt bisher 250.000 Autos pro Jahr können nun bis zu 350.000 Fahrzeuge in Leipzig gebaut werden.

Um zusätzlich zu den BMW-Modellen auch noch den Countryman bauen zu können, wurde das Leipziger Werk seit 2018 kontinuierlich ausgebaut. So steigt die Produktionskapazität auf 350.000 Einheiten pro Jahr – 100.000 Einheiten mehr als bisher. Von rund 100 Stück pro Tag im Herbst soll sich die Countryman-Produktion im Verlauf des Jahres 2024 auf knapp 500 Stück steigern – zusätzlich zu den rund 800 BMWs.

Als Plattform für beide Antriebsversionen des Countryman dient die FrontAntriebs-ARchitektur (FAAR), die auch den BMW 1er und den den 2er Active Tourer trägt. Auch der BMW X1/iX1 basiert auf FAAR, er wird jedoch im Werk Regensburg gefertigt, genauso wie der neue BMW iX2

Der Elektro-Countryman ist technisch eng mit dem BMW iX1 und iX2 verwandt. So sorgt wahlweise ein 150-kW-Frontantrieb oder ein Allradsystem mit 230 kW für den Antrieb. Der Strom kommt aus einem 66-kWh-Akku. Letzterer wird ebenfalls im Leipziger Werk hergestellt, während die Zellen wohl aus Asien kommen.

Das Werk Leipzig war schon mit der Fertigung des BMW i3 und i8 eine Elektro-Pionierfabrik. Mit dem Mini Countryman Electric wird nun wieder ein BEV in Leipzig gebaut. Dafür hat BMW in den letzten Jahren 1,6 Milliarden Euro in den Standort investiert. Bis Ende 2024 sollen zudem rund 900 Beschäftigte für die Produktion neu eingestellt werden. Dann wird das Werk rund 7.000 Leute beschäftigen. 

Unter dem Strich

Die Pressemitteilung zum Produktionsstart des Mini Countryman vom November war missverständlich. Damals starteten nämlich nur die Verbrenner, während die Elektroversion erst jetzt anläuft. Ab wann das Elektro-SUV ausgeliefert wird, teilt Mini nicht mit.