Am Donnerstag beginnt mit der Auto China in Peking die angeblich wichtigste Automesse der Welt. MG zeigt dort die Studie MG EXE181, ein Elektro-Hypercar mit vier Elektromotoren, das in nur 1,9 Sekunden auf Tempo 100 sprinten soll.
Das Auto sieht nicht sehr alltagstauglich, aber dafür extrem windschnittig aus. Es hat nur einen Sitzplatz und eine sehr glatte, niedrige Karosserie mit einem cW-Wert von nur 0,181. Zum Vergleich: Der Mercedes EQS liegt bei 0,20, der VW XL1 von Ferdinand Piech bei 0,199, der Mercedes EQXX bei 0,17 und der Aptera 2 mit seinen drei Rädern sogar bei nur 0,15.
Der Fahrer sitzt in einer mittigen Kanzel. Das bis über den Fahrersitz verglaste Cockpit geht hinten in eine vertikale Heckflosse über, die wohl auch dazu dient, Kurs zu halten. Gebremst wird offenbar mit diversen abgespreizten Blechen, die als Luftbremse dienen sowie mit zwei Bremsschirmen.
Innen gibt es ein Steuerjoch mit einem Strich in der Mitte, den man offenbar mit einer davor angebrachten Markierung zur Deckung bringen muss, um geradeaus zu fahren – was bei extrem hohen Geschwindigkeiten auf einem Salzsee wohl nicht einfach ist. Außerdem gibt es einen integrierten Touchscreen mit wenigen Tasten sowie einen Schalensitz.
Die Anzeigen auf dem Display (Motor 1, Motor 2, Motor 3 und Motor 4) deuten auf vier Motoren hin – einer für jedes Rad. Und bei einer Sprintzeit von 1,9 Sekunden dürfte die Systemleistung ähnlich hoch sein wie beim ebenfalls viermotorigen Rimac Nevera, der für die gleiche Sprintzeit 1.408 kW benötigt. Ähnlich viel Power bietet der Aspark Owl mit 1.480 kW, der nur etwa 1,7 Sekunden für den Tempo-100-Sprint brauchen soll. Und die Höchstgeschwindigkeit? MG hat auf Weibo einem Posting ein Like gegeben, in dem von über 410 km/h die Rede war, schreibt Autocar.
Der MG EXE181 ist vom EXE 181 aus den 50er-Jahren (hier rechts zu sehen) inspiriert
Der MG EXE 181 ist vom EX 181 inspiriert, mit dem der Rennfahrer Stirling Moss Ende der 50er-Jahre auf dem bekannten Salzsee in Bonneville (Utah) einen Geschwindigkeitsrekord von fast 380 km/h erzielte. Angetrieben wurde der stromlinienförmige Wagen von einem 205 kW (280 PS) starken 1,5-Liter-Benziner. Auch bei diesem Modell gab es nur einen einzigen Sitz in der Mitte. Das Lenkrad war allerdings deutlich größer, wie im folgenden Video zu sehen:
Unter dem Strich
Dass ein Serienauto aus dem einsitzigen MG EXE 181 wird, kann man wohl ausschließen. Vermutlich geht es um eine Aktion zur Verbesserung des Markenimages. Mit der Erinnerung an den alten MG-Rekordwagen präsentiert sich die SAIC-Tochter als britisches Unternehmen und lässt zudem seine Kompetenz in Sachen Elektroantriebe durchschimmern. Aber auch wenn es hauptsächlich ums Marketing geht: Faszinierend sind solche Autos halt trotzdem ...
Bildergalerie: MG EXE181 Concept (2024)
Quelle: Autocar, Motor1.com