Der Kia EV3 wird so günstig, wie erwartet. Nachdem das 4,30 Meter lange Elektro-SUV in einigen Ländern Europas schon seit Juli bestellbar ist, ist der Neuling nun auch in Deutschland bestellbar. Die Preise beginnen bei 35.990 Euro. Damit ist der Wagen noch etwas billiger als in Holland, wo mindestens 36.995 Euro verlangt werden. Für die Version mit großem Akku und 605 km Reichweite werden 41.390 Euro fällig. Ausgeliefert wird ab Ende des Jahres.
Die Preise nannte Kia schon vor anderthalb Wochen in einer Pressemeldung; auf kia.de gab es damals noch keine genaueren Angaben. Inzwischen aber ist die PDF-Preisliste online, nur im Konfigurator sucht man den Kia EV3 noch vergeblich.
Wie bekannt, gibt es für den Kia EV3 zwei Akkugrößen, aber nur einen Antrieb – eben den 150-kW-Motor an der Vorderachse. Hier sind die wichtigsten Daten:
Kia EV3 Standard Range | Kia EV3 Long Range | |
Antrieb | FWD 150 kW, 283 Nm | FWD 150 kW, 283 Nm |
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit | 7,5-7,6 Sek. / 170 km/h | 7,7-7,9 Sek. / 170 km/h |
WLTP-Verbrauch | 14,9-15,8 kWh | 14,9-16,2 kWh |
Batterie netto/brutto | ca. 55,0 / 58,3 kWh (LFP) | ca. 78,0 / 81,4 kWh (NMC) |
WLTP-Reichweite | 408-436 km | 571-605 km |
Max. Ladeleistung (AC/DC) | 11 / 101 kW | 11 / 128 kW |
DC-Ladedauer (10-80 %) | 29 min | 31 min |
DC-Ladegeschwindigkeit | ca. 1,3 kWh/min | ca. 1,8 kWh/min |
Preis | 35.990 Euro | 41.390 Euro |
Der EV3 hat bekanntlich ein 400-Volt-System. Die kleinere Batterie (mit LFP-Chemie) bietet eine Speicherkapazität von 58,3 kWh, die größere (mit NMC-Chemie) 81,4 kWh. Laut EV-Database sind das allerdings Bruttowerte, die geschätzten Nettowerte haben wir in der Tabelle angegeben.
Aufgeladen wird serienmäßig mit dreiphasigem Wechselstrom oder mit Gleichstrom. Beim kleinen Akku sind bis zu 101 kW, beim großen bis 128 kW möglich; damit soll der Standard-Ladehub 29 bzw. 31 min dauern. Ausgehend von den geschätzten Nettokapazitäten errechnen sich daraus Ladegeschwindigkeiten von 1,3 bzw. 1,8 kWh pro Minute. Zum Vergleich: Der VW ID.3 GTX mit 79 kWh Nettokapazität, derzeit wohl eines der am schnellsten ladenden 400-Volt-Autos in der Kompaktklasse, kommt auf 2,1 kWh/min.
Das Cockpit des Kia EV3 ähnelt dem des EV6
Innen hat der EV3 serienmäßig einen 12,3-Zoll-Touchscreen und ein ebenso großes Instrumentendisplay. Auch sonst ist die Basisversion Air durchaus reichhaltig ausgestattet. Zur deutschen Serienausstattung gehören 17-Zoll-Aluräder, LED-Scheinwerfer, Licht- und Regensensor, eine Zweizonen-Klimaautomatik, ein Navigationssystem, eine Rückfahrkamera sowie Parkpiepser vorne und hinten.
In der Ausführung Earth kommt ein Digital Key hinzu, mit dem man das Smartphone als Schlüssel verwenden kann, induktives Laden fürs Handy und Türgriffe vorn "mit automatischer Flush-Funktion".
Die Topversion GT-line, die ausschließlich mit der großen Batterie erhältlich ist, bietet neben diversen Designelementen und einer besonderen Mittelkonsole serienmäßig 19-Zoll-Räder, Kunstleder-Sitzbezüge, einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz, ein Soundsystem von Harman Kardon, eine sensorgesteuerte Heckklappe, eine Wärmepumpe und bidirektionales Laden. Optional erhältlich sind für den GT-line unter anderem ein elektrisch einstellbarer Beifahrersitz, die "Premium-Relaxation-Sitze", Sitzventilation vorn, Sitzheizung hinten außen, ein Glasdach mit elektrischem Schiebedach und ein Head-up-Display.
Der Kofferraum fasst 460 bis 1.251 Liter; dazu kommt noch ein kleiner Frunk
Mit 4,30 Meter Länge und 1,56 m Höhe ist das Auto so groß wie der Peugeot E-2008. Bei Antrieb (115 kW) und Reichweite (bis 406 km) kann der Peugeot dem EV3 allerdings nicht das Wasser reichen. Dennoch verlangt Peugeot mindestens 40.000 Euro.
Weitere Konkurrenten sind der Smart #1, der mit 200 kW deutlich stärker motorisiert ist, in der Basisversion Pure aber nur 310 km am Stück schafft. Die Version Pure+ mit 420 km Reichweite kostet schon 39.990 Euro. Für den ebenfalls 200 kW starken Volvo EX30 zahlt man in der Basisversion schon 39.790 Euro, bekommt aber ebenfalls nur 339 km Reichweite.
Bildergalerie: Kia EV3 und EV3 GT-line (2024)
Gebaut wird der EV3 in Gwangmyeong, dem ersten dedizierten Elektroauto-Werk Koreas. Kia gewährt sieben Jahre Garantie, was auch die Antriebsbatterie einschließt. Privatleute, die bis zum 31. Dezember bestellen, erhalten zudem eine zweijährige Mobilitätsgarantie sowie Vergünstigungen beim Laden.
Unter dem Strich
Die Basisversion des Kia EV3 gibt es schon für rund 36.000 Euro. Das ist günstig, wie unser kleiner Konkurrenzvergleich zeigt. Aber das Auto ist auch als solches sehr interessant, denn welches andere Elektro-SUV dieser Größe bietet 600 km Reichweite?