Elektro-Transporter sind auf dem Vormarsch. Viele Pakete, Bierkästen etc. werden heute schon von emissionslosen Nutzfahrzeugen ausgeliefert. Grund genug für eine Übersicht über die wichtigsten Modelle. Dabei sehen wir uns hier die Sprinter-Klasse an, also die Klasse mit etwa einer Tonne Zuladung.
Mercedes eSprinter
Der Mercedes Sprinter dürfte den meisten Leuten etwas sagen. Den Kleintransporter gibt es seit 2020 auch mit Elektroantrieb. Die Antriebsleistung des Mercedes e-Sprinter ist mit nur 85 kW sehr bescheiden. Mit der größeren Batterie schafft der eSprinter zudem nur 158 km nach WLTP. Neben dieser Version mit 47-kWh-Akku wird noch eine mit 35 kWh für 120 km Reichweite angeboten. Aufgeladen wird serienmäßig nur mit 7,4 kW Wechselstrom oder bis zu 20 kW Gleichstrom; optional kann man mit 80 kW DC aufladen.
Ein Nachfolger mit mehr Reichweite ist angekündigt; er soll aber erst Ende 2023 starten. Statt zwei verschiedener Batterien werden dann drei angeboten. Mit der größten soll sich die Reichweite verdoppeln – sie müsste dann also bei über 300 km liegen.
VW e-Crafter
Der schon seit 2017 angebotene VW e-Crafter hat immerhin 100 kW Antriebsleistung, doch die Batterie bietet nur eine Brutto-Kapazität von 36 kWh. So beschränkt sich die Reichweite auf sehr schmale 115 km. Aufgeladen wird mit 7,2 kW Wechselstrom oder bis zu 40 kW Gleichstrom. Laut Preisliste gibt es ausschließlich einen mittellangen Kastenwagen mit Hochdach; dieser ist knapp sechs Meter lang und 2,59 Meter hoch. Der Wagen ist allerdings derzeit auf der VW-Nutzfahrzeug-Website nicht konfigurierbar.
MAN eTGE
Wenn man es weiß, dann sieht man es: Der MAN eTGE ist baugleich mit dem VW e-Crafter – was kein Wunder ist, denn MAN gehörte bis zur Ausgliederung der LKW-Sparte zum VW-Konzern. Wie der VW hat auch der MAN Frontantrieb, die Leistung liegt bei 100 kW und die Reichweite beträgt nur 115 km. Aufgeladen wird wie bei VW entweder mit 7,2 kW AC oder bis zu 40 kW DC. Vom eTGE sind allerdings vier Karosserieversionen erhältlich: Koffer, Pritsche, Kipper und Kombi.
Renault Master E-Tech (alias Master Z.E.)
Der Renault Master E-Tech, der bis kürzlich noch Master Z.E. hieß, ist mit nur 57 kW Antriebsleistung noch schwächer als die deutschen Transporter von Mercedes, VW und MAN. Die Reichweite allerdings steigt durch einen größeren Akku (52 statt 33 kWh) ab diesem Frühjahr auf 190 km. Zur Ladeleistung gibt es noch keine Angaben. Auf der Website von Renault ist bisher auch keine Preisliste der neuen Version zu haben. Beid er alten begannen die Preise bei 54.900 Euro.
Fiat E-Ducato
Den Fiat E-Ducato gibt es als Kastenwagen (mit verschiedenen Längen und Höhen, verblecht, teilverglast und verglast) sowie als Fahrgestell mit verschiedenen Längen und Radständen. Damit ist der Fiat einer der wenigen Transporter, den es auch in einer Pkw-Version mit Fenstern gibt.
Zudem hat man die Wahl zwischen Batterien mit 47 und 79 kWh; damit sind 170 bzw. 280 km möglich – damit ist der Fiat bislang der reichweitenstärkste E-Transporter. Aufgeladen wird die kleine Batterie serienmäßig mit 6,6 kW, die große Batterie mit 11 kW. Für beide kann ein 22-kW-Bordlader bestellt werden sowie eine DC-Lademöglichkeit mit 50 kW. Die Antriebsleistung liegt stets bei bescheidenen 90 kW.
Opel Movano-e Cargo
Der Opel Movano-e hat den gleichen 90-kW-Antrieb wie der E-Ducato von Konzernschwester Fiat, die Batterien sind jedoch jeweils etwa 10 kWh kleiner als dort; sie speichern nur 37 bzw. 70 kWh. So sind hier maximal 247 km möglich – immer noch ein erträglicher Wert. Positiv auch: Beide Versionen sind serienmäßig mit 22 kW Wechselstrom oder 100 kW Gleichstrom aufladbar. Verschiedene Längen und Höhen sind erhältlich, aber alle Varianten sind verblechte Cargo-Versionen.
Citroen e-Jumper
Beim Citroen e-Jumper haben wir keine technischen Unterschiede zum Opel Movano-e finden können. Für den Antrieb sorgt auch hier ein 90 kW starker Frontantrieb; dazu kann man wählen zwischen einer 37- und einer 70-kWh-Batterie. Damit sind 116 bzw. 247 km möglich. Aufgeladen wird wie beim Rüsselsheimer Kollegen mit 22 kW AC oder 100 kW DC. Angeboten werden Kastenwagen und Fahrgestell (mit Einzel- und Doppelkabine).
Peugeot e-Boxer
Der Peugeot-Modell e-Boxer hat die gleichen Batterieoptionen wie die Modelle von Opel und Citroen: 37 und 70 kWh. Die Antriebsleistung wird hier jedoch mit 100 kW angegeben. Das ist jedoch nur die Maximalleistung, die 30-Minuten-Leistung liegt ebenfalls bei 90 kW. Angeboten werden Kastenwagen (in vier Längen und drei Höhen) und Fahrgestelle. Der Basispreis ist bei Opel, Citroen und Peugeot identisch.
Ford E-Transit (ab Mai 2022)
Im Mai startet der Ford E-Transit. Mit bis zu 198 kW ist er der stärkste Elektro-Transporter dieser Klasse. Und auch die Reichweite ist mit bis zu 317 km Spitze. Beide Vorteile in einem Wagen wird es allerdings nicht geben, denn der E-Transit bekommt immer die gleiche 68-kWh-Batterie, ob man ihn mit 135 oder mit 198 kW bestellt. Aufgeladen wird mit bis zu 11 kW Wechselstrom oder bis zu 115 kW Gleichstrom. Den Neuling gibt es als Kastenwagen mit Einfach- und Doppelkabine sowie als Fahrgestell. Zudem kann man zwei Höhen und drei Längen bestellen.
Antrieb | Akku / WLTP-Reichweite | Basispreis (netto) | |
Mercedes e-Sprinter | 85 kW FWD | 35 oder 47 kWh / bis 158 km | 54.821 Euro |
VW eCrafter | 100 kW FWD | 36 kWh brutto / 115 km | 53.900 Euro |
MAN eTGE | 100 kW FWD | 36 kWh brutto / 115 km | k.A. |
Renault Master E-Tech 2022 | 57 kW FWD | 52 kWh / 190 km | k.A. |
Fiat E-Ducato | 90 kW FWD | 47 oder 79 kWh / bis 280 km | 55.400 Euro |
Opel Movano-e | 90 kW FWD | 37 oder 70 kWh / bis 247 km | 57.990 Euro |
Citroen e-Jumper | 90 kW FWD | 37 oder 70 kWh / bis 247 km | 57.990 Euro |
Peugeot e-Boxer | 90 kW FWD | 37 oder 70 kWh / bis 247 km | 57.990 Euro |
Ford E-Transit | 135/198 kW RWD | 68 kWh netto / bis 317 km | 53.145 Euro (ab Mai) |