Stellantis und LG Energy Solution gründen ein Joint Venture für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in Nordamerika. Die Firma wird eine neue Batteriezell-Produktion mit einer jährlichen Produktionskapazität von 40 Gigawattstunden errichten.

Der Standort der neuen Anlage steht noch nicht fest. Der erste Spatenstich für die Anlage soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 erfolgen, die Produktion soll dann im ersten Quartal 2024 beginnen. Das gab nun der Stellantis-Konzern (der Zusammenschluss aus PSA mit Marken wie Peugeot, Citroen und Opel und Fiat Chrysler Automobiles) bekannt.

Das neue Batteriewerk soll die Stellantis-Autowerke in den USA, Kanada und Mexiko mit Batterie-Modulen beliefern. Gedacht sind sie nicht nur für batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs), sondern auch für die Plug-in-Hybride (PHEVs). Das Werk soll dazu beitragen, dass Stellantis sein Ziel erreichen kann, "bis 2030 mehr als 40 % seines Umsatzes in den USA mit elektrifizierten Fahrzeugen zu erzielen". Dieses Ziel war im Juli beim Stellantis EV Day verkündet worden. Damals waren auch diverse elektrifizierte Fahrzeuge genannt worden, die von der neuen Batteriefabrik profitieren könnten, darunter:

Stellantis EV Day 2021
Chart vom Stellantis EV Day: 130 GWh ab 2025, 260 GWh ab 2030

Beim Stellantis E Day hatte sich der Konzern auch ambitionierte Ziele für die Batterieproduktion gesteckt. Danach soll es schon 2025 drei Gigafactories in der EU und in Nordamerika geben, die zusammen 130 GWh produzieren. Im Jahr 2030 sollen es dann schon mehr als fünf Gigafactories mit einer Produktionskapazität von zusammen 260 GWh sein.

Zu den Partnern zählt in Europa das Joint Venture ACC (mit Mercedes und Saft), das ab 2030 etwa 120 GWh jährlich produzieren soll. Aber auch asiatische Hersteller wie CATL, BYD, Samsung und eben LG gehören zu den Partnern. Zu den bereits bekannten Werken gehören eines in Deutschland, eines in Frankreich und das kürzlich von Tavares angekündigte italienische Werk in Termoli (ca. 150 km östlich von Rom):

  • ACC-Werk in Kaiserslautern: 24-32 GWh (ab Ende 2025)
  • ACC-Werk in Douvrin (Frankreich): 8 GWh (ab Ende 2023), später 24-32 GWh
  • Werk in Termoli (Italien): Kapazität noch unklar, ab 2025
  • Werk in Nordamerika: 40 GWh (ab 2024)
Infografiken zu den Elektrifizierungsplänen von Stellantis
Bereits bekannt sind die ACC-Batteriewerke in Kaiserslautern und Douvrin

Ein weiteres Batterie-Joint-Venture für Nordamerika könnte Stellantis mit Samsung SDI gründen, wie Reuters nun berichtet. "Die beiden Unternehmen (Samsung SDI und Stellantis) haben ein MOU (Memorandum of Understanding) zur Herstellung von Elektroauto-Batterien für Nordamerika geschlossen", sagte eine anonyme Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur. Der Standort liegt danach noch nicht fest und auch zu Produktionskapazität und -start machte die Quelle keine Angaben.

Wie InsideEVs.com berichtet, hat Samsung SDI (anders als LG Energy Solution und SK Innovation) bisher kein nordamerikanisches Batteriewerk und belieferte seine Kunden bisher von Standorten in Südkorea, Ungarn oder China aus.