Im Dezember 2021 spaltete Daimler seine Lkw- und Bus-Sparte als Daimler Truck AG ab. Und nun benennt sich die Daimler AG (also die verbliebene Pkw-Sparte) in Mercedes-Benz um. Damit wird der Name der wichtigsten Marke zum Konzernnamen. Was Bloomberg und Reuters bereits am gestrigen Montag (31. Januar) berichteten, wird nun offiziell von Mercedes bestätigt. Damit untermauere man die Konzentration auf das Automobil-Geschäft, so das Unternehmen.

Die neue Mercedes-Benz Group konzentriert sich voll auf die Pkw der Marken Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und Mercedes-EQ sowie die "Vans" der Transportersparte (wie Mercedes Sprinter, EQC und V-Klasse).

Wozu Smart gehört, ist bislang nicht ganz klar.

Von der Marke Smart ist in der Pressemitteilung nicht die Rede. Die Kleinstwagenmarke gehörte bisher zu Mercedes-Benz Cars, die wiederum zur Daimler AG gehörte. Auf der Smart-Website steht ganz unten der Copyrightvermerk "© Mercedes-Benz AG". Wir werden versuchen, dieses Detail beim Hersteller noch in Erfahrung zu bringen.

Bei einer Pressekonferenz am Freitag hatte Ola Källenius gesagt, er erhoffe sich auch eine höhere Bewertung an der Börse: Er "sehe sehe definitiv eine Chance", die Bewertung der Firma zu steigern, so der Konzernchef.

Seit der Ankündigung der Abspaltung von Daimler Trucks vor etwa einem Jahr hat die Daimler-Aktie aber immerhin schon von 50 auf 70 Euro zugelegt. Doch auch damit wird Daimler an der Börse derzeit nur mit rund 75 Milliarden Euro bewertet. Teslas Marktkapitalisierung beträgt dagegen ungefähr das Zehnfache. Im Lauf des letzten Jahres hatte Bewertung erstmals eine Billion Dollar erreicht (derzeit knapp 900 Milliarden Euro).

Börsianer sehen Firmen wie Tesla, Lucid oder Rivian als reine Elektroauto-Hersteller an, während Daimler als Unternehmen gesehen wird, das die fossile Vergangenheit noch hinter sich lassen muss. Mercedes (und andere traditionelle Autohersteller wie VW oder BMW) sind nach dieser Sichtweise in der Defensive gegenüber den Newcomern, während Tesla & Co beim Marktanteil zulegen werden. Außerdem gilt Elon Musk mit seinen modernen Produktionsmethoden (Stichwort Giga Press) manchen schon als so etwas wie der Henry Ford der Elektroauto-Zeitalters.

Im vergangenen Jahr verkaufte Tesla weltweit etwa 936.000 Elektroautos (BEVs) weltweit, Mercedes inklusive Smart und der Transportersparte nur rund 99.000 BEVs. Insgesamt ist der Absatz von Mercedes allerdings mehr als zweieinhalb mal so groß wie der von Tesla: Mit Verbrennern und Plug-in-Hybriden verkaufte Mercedes weltweit 2,43 Millionen Autos.

Damit lagen die Stuttgarter erstmals seit Jahren wieder hinter der Konkurrenz aus München: BMW setzte 2021 inklusive Mini weltweit 2,52 Millionen Autos ab. Auch bei den Elektroautos lag BMW/Mini mit rund 104.000 Stück vor Mercedes mit seinen etwa 99.000 Stück.