Volkswagen engagiert sich zusammen mit dem britischen Mineralölkonzern BP für eine bessere Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Die beiden Partner weihten nun die erste gemeinsame Schnellladesäule in Düsseldorf ein. Insgesamt sollen in den nächsten zwei Jahren bis zu 8.000 Ladepunkte in Europa entstehen.

Zum Einsatz kommen dabei 150-kW-Ladestationen von Volkswagen. Jede dieser "Flexpole"-Säulen verfügt über zwei Ladepunkte. Der Strom kommt nicht direkt aus dem öffentlichen Netz, sondern aus integrierten Batterien, die über ein "langsames" Niederspannungsnetz aufgeladen werden können. So ist für die Errichtung kein leistungsstarker Netzanschluss und kein Transformator nötig.

In den nächsten 24 Monaten sollen bis zu 4.000 zusätzliche Ladepunkte (also 2.000 Säulen) an den Aral-Tankstellen in Deutschland und den bp-Standorten in Großbritannien installiert werden. Bis Ende 2024 könnten insgesamt bis zu 8.000 Ladepunkte in Deutschland, Großbritannien und anderen europäischen Ländern entstehen, so VW.

Durch die Installation an Tankstellen kann man an sicheren, gut beleuchteten und mit Personal besetzten Orten laden, an denen es meist auch Sanitäreinrichtungen gibt, argumentiert VW. Außerdem ergibt sich für BP vielleicht auch zusätzlicher Umsatz an den Tankstellen-Shops, denn so manche Fahrerin und so mancher Fahrer wird die Ladepause zu einem kleinen Snack nutzen.

Die flexible, batteriebasierte Ladesäule, die VW in Hannover und China baut (Bild von 2020)
Die batteriebasierte Schnellladesäule, die VW in Hannover und China baut (Bild von 2020)

Bei den Flexpole-Ladesäulen dürfte es sich um die batteriebasierte, "flexible"  Schnellladesäule handeln, die VW in Hannover und in China baut, wie der Konzern vor zwei Jahren bekanntgab. Eine ähnliche, batteriebasierte Technik wird bei den Charging Hubs von Audi eingesetzt. Dort kann man allerdings mit bis zu 320 kW laden.

Bereits beim Power Day im März 2021 hat der VW-Konzern versprochen, den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa voranzutreiben. Zusammen mit Partnern wie BP, Iberdrola und Enel wolle man bis 2025 etwa 18.000 Ladepunkte in Europa aufbauen, hieß es damals. Diese Ziele wurden beim "New Auto"-Event im Sommer 2021 nochmal bekräftigt.

Die Standorte der neuen Ladesäulen werden in die Navigations- sowie auch in weitere interne Apps der Fahrzeuge von VW, Seat/Cupra und Skoda sowie in der "Elli"-Lade-App von Volkswagen integriert. Doch auch wer eine konzernfremde Marke fährt, kann die neuen Ladestationen nutzen; sie sind Teil des "bp pulse"- und "Aral pulse"-Netzwerks.

Unser Titelbild zeigt VW-Chef Herbert Diess (rechts) und BP-Boss Bernard Looney beim Aufladen eines VW ID. Buzz an der ersten Flexpole-Ladesäule von Aral/BP Pulse.