Tesla plant angeblich eine Produktionspause in der Gigafactory Shanghai vom 25. Dezember bis zu 1. Januar. Damit und mit anderen Maßnahmen will Tesla die Produktion des Model Y im Dezember um 30 Prozent verringern.
Im Vorjahr arbeitete die Giga Shanghai in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr durch. Nach einem internen Memo will Tesla in den letzten drei Dezemberwochen (also von jetzt bis Jahresende) aber nur etwas mehr als 20.000 Model Y bauen, berichtet Reuters. Dagegen waren im November etwa 13.000 Model Y pro Woche gefertigt worden, also 39.000 Stück in drei Wochen. Unklar blieb, ob auch die Produktion des Model 3 reduziert werden soll.
Grund für die Senkung der Produktionsziele könnte eine verringerte Nachfrage sein. Tesla hat in China mit hohen Lagerbeständen zu kämpfen, die sich ergeben haben, nachdem die Produktionskapazität im Sommer erhöht wurde. Seitdem senkte Tesla die Preise für seine Autos in China. Außerdem gab es kürzlich Rabatte auf einige Modelle in Höhe von umgerechnet etwa 800 Euro.
Bisher sagte Tesla-Chef Elon Musk wiederholt, er könnte nicht so viele Autos bauen, wie er verkaufen könnte. Doch inzwischen scheint sich die Lage umzukehren: Während es bei anderen Elektroautos viele Monate dauert, bis man ein bestelltes Auto geliefert bekommt, erhält man etliche Tesla-Modelle laut Konfigurator schon im Januar, wenn man jetzt bestellt.
Weltweit wollte Tesla eigentlich Produktion und Auslieferung seiner Elektroautos im vierten Quartal deutlich erhöhen. Elon Musk hat sich das Ziel gesetzt, jedes Jahr 50 Prozent mehr Autos auszuliefern. Dieses Jahr sollten die Kapazitätssteigerung in China helfen sowie das Hochfahren der Produktion in den neuen Gigafactories in Austin und Berlin-Grünheide.
In Berlin-Grünheide sollen nach dem obigen Tweet von StatsTesla derzeit schon fast 3.500 Model Y pro Woche gebaut werden. Mitte Juni meldete Tesla, dass erstmals 1.000 Stück pro Woche gebaut wurden, Anfang Oktober wurden dann 2.000 Stück pro Woche gemeldet:
In Grünheide wird aktuell im Zwei-Schicht-Betrieb produziert. Eine dritte Schicht soll noch im Dezember hinzu kommen, doch hat Tesla offenbar Schwierigkeiten, genug Personal dafür zu bekommen.
Wie hoch die Produktionsrate in Austin ist, bleibt unklar. Fast parallel zum Erreichen der 1.000er-Marke in Berlin hatte Tesla im Juni das Überschreiten der 1.000er-Marke gemeldet, doch die 2.000er-Marke wurde offenbar noch nicht genommen. Ende Oktober feierte Tesla allerdings die Produktion des 20.000sten Autos:
Nach einem Artikel von Electrek will Tesla in Austin erst Anfang nächsten Jahres richtig durchstarten. Im ersten Quartal 2023 sollen danach 75.000 Stück gebaut werden; das wären über 5.000 Stück pro Woche.
Die neueste Produktionsschätzung von TroyTeslike liegt bei fast 470.000 Stück für das vierte Quartal, was ein neuer Rekord wäre. Für das Gesamtjahr rechnet der Experte mit knapp 1,4 Millionen Tesla-Fahrzeugen. Dabei ist die mögliche Produktionsverringerung in China allerdings noch nicht einberechnet.