BMW meldete kürzlich 2,56 Millionen verkaufte Autos im Jahr 2023, VW lag mit 4,87 Millionen Fahrzeugen weltweit deutlich darüber. Dabei beziehen sich diese Zahlen bei BMW auf den Konzern (inklusive Mini) und bei VW nur auf die Marke. Ähnlich wie BMW verbuchte VW ein Absatz-Plus von rund sieben Prozent.
Reine Elektroautos (BEVs) verkaufte VW aber nur minimal mehr als BMW: Während die Münchner Premiummarke inklusive Mini auf etwa 376.000 BEVs kam, verkaufte VW rund 394.000 vollelektrische Fahrzeuge. So kam VW nur auf einen BEV-Anteil von acht Prozent, während BMW bei einem BEV-Anteil von 15 Prozent lag. Auch in Deutschland liebt BMW beim BEV-Anteil vor VW, aber der Unterschied ist nicht ganz so krass. Hier lagen BMW und Mini zusammen bei 19 Prozent, die Marke VW bei 14 Prozent.
Auch die Steigerung des Elektroauto-Absatzes gegenüber dem Vorjahr fällt bei VW eher mau aus: Während BMW hier ein Plus von 74 Prozent verbuchte, verkaufte VW nur 21 Prozent mehr als 2022.
Möglicherweise spielt hier auch die Schwäche von VW beim Elektroauto-Absatz in China eine Rolle, über die in den Medien immer wieder berichtet wurde. Dennoch ist China für VW immer noch der größte Elektroauto-Markt. Danach folgt schon das viel kleinere Deutschland, dann erst die USA.
In Deutschland klar die Nummer eins bei den Elektroautos von VW: Der ID.4
In Deutschland wurde beispielsweise der ID.4 rund 30.000 Mal ausgeliefert (+ 63 Prozent), in den USA verkaufte sich das Elektro-SUV etwa 38.000 Mal (+84 Prozent). In China war dagegen der ID.3 besonders gefragt: Er wurde über 75.000 Mal ausgeliefert – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um mehr als 200 Prozent.
"Um der hohen Nachfrage nach SUVs nachzukommen, plant Volkswagen ab 2026 die Produktion eines vollelektrischen SUV im volumenstarken A-Segment." (VW-Pressemeldung)
Für 2024 erwartet Vertriebsvorständin Imelda Labbé ein "herausforderndes Marktumfeld". Man sei aber mit der aktuellen Palette gut aufgestellt. So erhielten der ID.4 und ID.5 kürzlich eine verbesserte Bedienung und den neuen 210-kW-Motor. Zudem kommt in diesem Jahr der neue ID.7 Tourer auf den Markt, die Kombi-Version des ID.7.
Der 2024 startende ID.7 Tourer wird in Deutschland wohl deutlich gefragter sein als der normale ID.7
Um der hohen Nachfrage nach SUVs nachzukommen, plant Volkswagen zudem ab 2026 ein vollelektrisches Kompakt-SUVs – in der eigenwilligen VW-Nomenklatur: ein SUV des A-Segments. Dabei dürfte es sich um das Auto handeln, das gerüchteweise oft als Elektro-Tiguan bezeichnet wird und das in Wolfsburg produziert werden soll.
Unterm Strich
VW ist in Deutschland für seine starke Ausrichtung auf Elektroautos bekannt, während BMW hier weitaus unentschiedener wirkt – Konzernchef Oliver Zipse betont gerne, dass man sich beim Antrieb alle Optionen offen halten will. Doch beim Elektroauto-Anteil liegt BMW weit vor VW und will ihn weiter schnell steigern. Dagegen machte VW keine Aussagen zum angepeilten BEV-Anteil in den nächsten Jahren.
Quelle: VW