Volkswagen hat mit dem ID.4 und ID.5 bereits zwei Elektro-SUVs im Angebot, doch drei weitere sollen hinzukommen. Das ist neben der SUV-Version des ID.2 und dem Elektro-Tiguan auch ein neues SUV-Flaggschiff, berichtet Autocar.

Wirklich sensationell Neues enthält der Artikel nicht, bietet aber eine interessante Zusammenstellung der Pläne von Markenchef Thomas Schäfer. Seine Modellstrategie sieht drei neue Elektro-SUVs vor, die zu den bekannten Modellen hinzukommen.

ID.4 und 5 noch dieses Jahr mit 210-kW-Heckmotor?

VW ID.4 und 5 sollen noch dieses Jahr leistungsstärkere Elektroantriebe erhalten, heißt es in dem Bericht. Ins Detail geht Kollege Greg Kable hier nicht, doch könnte es sich um den neuen Hinterradantrieb mit 210 kW handeln, der im ID.7 debütiert. Auf dieser Basis wird es wohl auch eine Allradversion geben, wie sie kürzlich im Cupra Tavascan vorgestellt wurde.

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Bei dem Allradsystem kommt zusätzlich zum neuen 210-kW-Motor die bekannte Elektro-Vorderachse von Magna mit 80 kW hinzu; die Systemleistung wird von der Batterie auf 250 kW begrenzt. Nach den neuen Antrieben folgt 2024 ein Facelift für die beiden Modelle sowie ein verbessertes Infotainmentsystem – dazu dürfte wie beim ID.3 Facelift der neue 15,4-Zoll-Touchscreen gehören.

Elektro-Tiguan ab 2025

Doch zurück zu den neuen Elektro-SUVs. Zuerst soll nach dem Artikel der Elektro-Tiguan starten, zu dem es bereits länger Gerüchte gibt. Er soll ein traditionelleres Design bekommen als ID.4 und ID.5 und im Jahr 2025 starten. Man soll die Wahl zwischen Heck- und Allradantrieb sowie zwischen fünf und sieben Sitzen haben. Basis ist der weiterentwickelte Modulare Elektro-Baukasten namens MEB+.

VW ID.Tiguan als Rendering

Der Elektro-Tiguan wird nicht auf der 2023 startenden neuen Verbrenner-Version basieren, die dieses Rendering zeigt, sondern auf MEB+

Dieser bietet mehr Ladeleistung und Reichweite. Zudem kommt hier die neue Einheitszelle zum Einsatz, die der VW-Konzern ab 2025 einführen will. Der fossil angetriebene Tiguan misst 4,51 Meter und tritt somit in der gleichen Klasse wie ID.4 und ID.5 an, doch er soll parallel zu diesen angeboten werden. Gebaut werden soll das Auto offenbar in Wolfsburg, denn Schäfer hat bereits ein neues "Volumenmodell im SUV-Segment" für das Stammwerk angekündigt.

ID.2 X ab 2026 mit bis zu 420 km Reichweite?

Nach der Einführung des Elektro-Tiguan plant VW ein Einstiegs-SUV als elektrische Alternative zum VW T-Cross. Das Auto wird möglicherweise ID.2 X heißen und sich die Technik mit dem Einstiegs-SUV von Skoda, der Serienversion des Cupra UrbanRebel sowie VW ID. 2all sein. Auf den Markt kommen wird das Auto voraussichtlich 2026. 

Volkswagen ID.2 X als Rendering von Motor1.com

So könnte der neue VW ID.2 X aussehen (Rendering)

Technische Basis wird eine verkürzte Version des MEB sein; ausschließlich Fronttriebler werden angeboten. Als Energiespeicher sollen Batterien mit 38 und 56 kWh angeboten werden, womit der ID.2 X auf 290 bis 420 km Reichweite kommen könnte. Dabei kommen wohl Einheitszellen mit günstiger LFP-Chemie zum Einsatz. Diese Batteriezellen dürften aus dem neuen Zellenwerk des Konzerns in Sagunto kommen; die Fahrzeuge selbst werden in der Nähe von Barcelona gefertigt.  

Flaggschiff auf Basis der Scalable Systems Platform

Das dritte neue Elektro-SUV ist ein Flaggschiffmodell auf Basis der Scalable Systems Platform SSP. Es soll zwischen Tiguan und Touareg positioniert werden und dürfte daher zwischen 4,50 und 4,90 Meter lang sein. Das Modell könnte auch den 4,88 Meter langen und nur in China angebotenen ID.6 ersetzen, der bis zu sieben Sitze bietet. Marktstart soll 2028 sein.

VW Trinity (Gitterrahmen-Modell aus dem Manuskript der Brandstätter-Rede am 16. März 2022)

So sollte der VW Trinity nach den Vorstellungen von Ex-VW-Chef Brandstätter aussehen - Nachfolger Schäfer hat dagegen ein SUV im Sinn

Wie bei den bisherigen MEB-Modellen werden Heck- und Allradantrieb angeboten.  Außerdem unterstützt die Plattform 800-Volt-Systeme und ermöglich damit besonders schnelles Laden. Als Batteriezellen werden prismatische Einheitszellen eingesetzt, mit LFP-Chemie für die Basismodelle und NMC-Chemie für die teureren Varianten. Das SUV-Flaggschiff ähnelt damit dem noch von Schäfers Vorgänger Ralf Brandstätter konzipierten Elektro-Limousine mit dem Projektnamen Trinity auf Basis von SSP.