Eigentlich müsste man den künftigen VW ID.2 gar nicht mehr unter einer anderen Karosserie testen. Bereits 2023 hatte das Unternehmen mit dem ID.2all Concept einen recht seriennahen Ausblick auf das Design des Elektroautos im Polo-Format gegeben. Dennoch erprobt man aktuell die Komponenten mit einem verkürzten ID.3, wie ein frischer Erlkönig zeigt.
Die Automobilindustrie nennt so etwas "Mule", wenn eine vertraut wirkende Karosserie genutzt wird, um darunter noch geheime Technik zu erproben. Gut sichtbar am vermeintlichen ID.3 sind die verkürzten hinteren Türen, die auf die Schrumpfung der Gesamtlänge auf gut 4,10 Metern hindeuten. Der Radstand des ID.2all war mit 2,60 immerhin 17 Zentimeter kürzer als bei ID.3 & Co.
Bildergalerie: VW ID.2 Versuchsträger (2024) als Erlkönig erwischt
Am Rande der Vorstellung des Volkswagen ID.2all-Konzepts in Hamburg sagte VW-Markenchef Thomas Schäfer schon 2023, dass die Serienversion des ID.2all und des verwandten Cupra Raval im Seat-Werk in Martorell bei Barcelona gefertigt werden.
Darüber hinaus werden zwei kleine Elektro-SUVs für die Marken VW und Skoda im Werk Pamplona in Nordspanien gefertigt, wo derzeit der Polo produziert wird. Das entsprechende Modell von Volkswagen wird den Namen ID.2X tragen. Skoda zeigte bereits den Epiq als seriennahe Studie.
Skoda Epiq Concept (2024)
VW Studie ID. 2all SUV
Das tschechische SUV wird mit Batterien mit einer Reichweite von rund 400 km ausgestattet sein. VW nannte beim ID.2all eine Speicherkapazität von 57 kWh. Mit Gleichstrom soll sich die Batterie in nur 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen lassen.
Der ID. 2all soll einen Ausblick auf die neue Designsprache von VW geben, sagte 2023 VW-Chefdesigner Andreas Mindt. Sie basiere auf den "drei Eckpfeilern Stabilität, Sympathie und Begeisterung". Markenchef Schäfer fügte hinzu, Volkswagen solle zu einer "echten Love Brand" werden. "Der ID.2all zeigt, wo wir insgesamt mit der Marke hinwollen: nah am Kunden, Top-Technologien und mit tollem Design." Das Kofferraumvolumen wird mit 490 bis 1.330 Liter angegeben.
Bildergalerie: Volkswagen ID.2all Concept (2023)
Alle vier kleinen Elektroautos werden auf der MEB-Entry-Frontantriebsplattform des VW-Konzerns basieren. Laut Schaefer werden die Größenvorteile und die Tatsache, dass die Autos in Spanien hergestellt werden, dazu beitragen, die Kosten niedrig zu halten.
VW deutete an, dass das Serienmodell der ID.2all-Studie zum Marktstart im Jahr 2026 bei gut 25.000 Euro beginnen soll, wobei Schäfer anmerkte, dass der ID.2 das billigste der vier Modelle sein wird.
Der Cupra Raval wird als sportlicheres, gehobenes Modell positioniert, während die kleinen Elektro-SUVs aufgrund ihres Karosseriestils teurer sein dürften. Noch offen ist, ob eventuell auch Audi mit einsteigt. Sogar ein elektrischer Ford Fiesta auf MEB-Entry-Basis ist nicht ausgeschlossen, da bereits Explorer und Capri die MEB-Plattform nutzen.
Quelle: Automedia