Nein, besonders als Elektroauto-Spezialist hervorgetan hat sich Mazda bislang nicht: Der MX-30 geht mit seinen 200 km Reichweite höchstens als Pflichtübung durch. Doch kürzlich stellte die Japan-Marke mit dem EZ-6 ein neues Modell vor. Und nun kündigt man zusammen mit Panasonic Energy die Produktion von zylindrischen Batteriezellen für die Elektroautos der nächsten Generation an. Diese sollen voraussichtlich ab 2027 auf den Markt rollen.
Mazda will die Produktion von Elektrofahrzeugen weiter vorantreiben, so die Marke. Für das Jahr 2027 ist die Einführung eines Elektroautos auf einer eigens entwickelten Elektro-Plattform geplant. Um welches Modell es sich handeln soll, wird nicht verraten. Um den EZ-6 geht es aber nicht, denn der läuft in China bereits vom Band.
Panasonic Energy liefert jedenfalls die Batteriezellen für das 2027 startende Modell. Die Kooperation war bereits im Juni 2023 bekannt gegeben worden. Damals hatte es geheißen, die zylindrischen Zellen seien für Elektroautos bestimmt, die zwischen 2025 und 2030 eingeführt werden sollten. Mit der Jahreszahl 2027 wird es nun konkreter.
Die Energiesparte des Panasonic-Konzerns will die zylindrischen Lithium-Ionen-Zellen in seinen Werken Suminoe und Kaizuka in der Region Osaka fertigen. Die Produktion soll 2027 beginnen und bis 2030 auf 10 Gigawattstunden jährlich hochgefahren werden. Wen man von 80-kWh-Batterien ausgeht, würde das für etwa 125.000 Autos reichen. Die Zellen sollen von Mazda in Module verpackt werden. Welche Maße und welche Chemie die Zellen haben, wurde nicht verraten. Möglicherweise handelt es sich um die Größe 4680, die zu besonders hohen Energiedichten führt, und die auch Tesla einsetzt.
Die japanische Regierung hat gerade bekannt gegeben, dass sie die Batterieproduktion im Heimatmarkt mit 2,4 Milliarden Dollar unterstützen will. Dabei sollen zwölf Projekte gefördert werden, unter anderem von Toyota, Nissan und Panasonic, wie Reuters meldet. Mazda und Panasonic Energy dürften davon profitieren.
Bildergalerie: Mazda EZ-6 (2025)
Der 4,92 Meter langen Mazda EZ-6 soll als Plug-in-Hybrid und als reines Elektroauto starten. Gebaut wird er bei Changan Mazda, dem Joint Venture von Mazda in China. Im Herbst 2024 soll er auf den Weltmärkten debütieren, darunter auch in Europa, wie Mazda Mitte August schrieb. Die reine Strom-Version wird einen Heckantrieb besitzen und soll bis zu 1.000 km mit einer Batterieladung schaffen – allerdings nach chinesischem CLTC-Zyklus.
Unter dem Strich
Mazda ist mit rund 1,3 Millionen Autos jährlich kein sehr großer Player. Dennoch bemüht man sich nun offenbar verstärkt um die reine Elektromobilität. Der EZ-6 könnte schon 2025 in Europa starten, 2027 soll ein weiteres Modell folgen. Zu dem ist bislang nur bekannt, dass es zylindrische Batteriezellen von Panasonic erhalten soll. Deren Produktion in Japan wird offenbar von der Regierung gefördert.
Unser Titelbild zeigt Panasonic-Zellen der Typen 1865 (links), 2170 (Mitte) und der 4680. Die Zahlen beziehen sich auf Durchmesser und Länge der Zellen, so ist eine 4680-Zelle 46 mm dick und 80 mm lang.