Die Marke Volkswagen setzt ihr Absatzziel für Elektroautos in Europa noch höher als bisher schon: Im Jahr 2021 hieß es noch, im Jahr 2030 sollten 70 Prozent des Absatzes auf Elektroautos entfallen, nun sollen es 80 Prozent sein.
Das meldet nun die Automobilwoche unter Berufung auf den VW-Vorstand Thomas Ulbrich. "Im Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent aller in Europa ausgelieferten Fahrzeuge vollelektrisch sein", so Ulbrich bei einer Konferenz der Fachpublikation. Von Februar 2021 bis letzten Herbst war Ulbrich Entwicklungsvorstand der Marke, zum 1. Oktober 2022 übernahm er das neue Vorstandsressort New Mobility von Volkswagen Pkw.
Thoma Ulbrich, seit Oktober Vorstand für 'New Mobility' bei der Marke Volkswagen
Damit setzt sich die Marke Volkswagen das ehrgeizigste Ziel in der Volkswagen-Gruppe. Man habe "bei diesen Themen" innerhalb des Konzerns schon immer eine Spitzenrolle eingenommen und sehe sich verpflichtet, die Ziele so hoch zu setzen, sagte Ulbrich. Für China und die USA bleibt das Ziel das gleiche wie bisher: Dort soll der "BEV Share" im Jahr 2030 bei nur 50 Prozent liegen.
Im Jahr 2022 verkaufte die Marke VW in Deutschland rund 63.000 reine Elektroautos; der Gesamtabsatz lag bei etwa 481.000 Fahrzeugen. Damit betrug der Elektroauto-Anteil hierzulande etwa 13 Prozent. Von den angestrebten 80 Prozent ist die Marke also noch weit entfernt. Ulbrich räumte ein, dass das neue Ziel "extrem ambitioniert" sei. Bei Audi liegt der Elektroauto-Anteil ebenfalls bei 13 Prozent, die Marken Seat/Cupra (11 Prozent) und Skoda (8 Prozent) liegen noch dahinter.
Erreicht werden sollen die Ziele mit einer Modelloffensive, zunächst auf Basis des Modularen Elektrobaukastens (MEB). Kürzlich zeigte VW das Facelift des ID.3, das Ende des Jahres auf den Markt kommt. Ebenfalls 2023 läuft die Elektro-Limousine ID.7 an, die unter anderem auch eine größere Batterie bieten wird und damit auf bis zu 700 Kilometer Reichweite kommen soll. Ebenfalls zu erwarten sind neue Varianten des ID. Buzz, darunter eine Version mit langem Radstand und größerem Akku (über 77 kWh).
VW ID.7: Elektro-Limousine mit Tarn-Lackierung
Für 2024 steht eine erneut verbesserte Version des ID.3 an, die unter anderem einen größeren Touchscreen und eine verbesserte Bedienung erhält. Vermutlich wird dann auch der ID.4 geliftet.
Außerdem ist für 2025 ein Elektro-Kleinwagen geplant, der die Verkaufszahlen wohl deutlich heben könnte, wenn es bei dem Preis von unter 25.000 Euro bleibt. Diese Grenze wurde von Ulbrich bestätigt. Auch nach 2025 wird VW die Elektro-Palette erweitern. So soll es 2026 einen Elektro-Tiguan geben. Und Ende des Jahrzehnts wird wohl endlich der Trinity starten, bei dem es sich um eine Limousine oder einen Crossover handeln soll.
Quelle: Automobilwoche (Paywall)