Der Volvo EX90 ist mit Preisen ab 105.500 Euro nicht gerade günstig. Dennoch ist die Nachfrage hoch, wie Volvo nun anlässlich seines Quartalsberichts meldet: Das große Elektro-SUV, das bereits im vergangenen Jahr seinen weltweiten Bestellstart feierte, wurde von den Kunden begeistert aufgenommen, schreibt die Marke.
Das Auto habe "damit die ehrgeizigen internen Unternehmensprognosen übertroffen". Die starke Kundenresonanz habe Volvo in seiner Strategie bestärkt. Zahlen zu den Reservierungen nennt Volvo nicht.
Bildergalerie: Volvo EX90 (2023)
Der EX90 wurde Anfang November vorgestellt. Das über fünf Meter lange Auto hat serienmäßig sieben Sitze. Technische Basis ist die Scalable Product Architecture II (SPA II), also die Nachfolgeplattform von SPA, auf dem der XC90 beruhte. Zum Marktstart gibt es das Volvo-Flaggschiff in zwei Allradversionen, die 300 bzw. 380 kW bieten. Vorne wie hinten kommen Permanentmagnet-Synchronmotoren (PSM) zum Einsatz. Wird der hintere (sekundäre) Antrieb nicht gebraucht, kann er per Kupplung vom Antrieb getrennt werden, um die Schleppverluste zu minimieren.
Als Energiespeicher wird stets eine 107 kWh große Batterie eingebaut. Diese besitzt 17 Module mit jeweils zwölf NMC-Zellen vom chinesischen Hersteller CATL. All das gilt auch für den Polestar 3, den es schon ab unter 89.000 Euro gibt. Unser Preisvergleich zeigte, dass der Volvo mit 105.500 Euro auch über anderen Rivalen liegt. Wenn man bei Volvo nach dem Grund für den großen Preisunterschied fragt, heißt es, das Schwestermodell sei kleiner und nur ein Fünfsitzer; zudem wäre der Lidar nicht serienmäßig an Bord.
Eine gute, allerdings englischsprachige Einführung zu dem Auto gibt Kollege Andrei Nedelea von InsideEVs.com. In dem Video ist auch eine Animation zum Aufbau der Batterie zu sehen sowie die sehenswerten Frontleuchten: Wenn die Scheinwerfer gebraucht werden, schwenken die pixelartig gestalteten LED-Tagfahrleuchten nach oben und unten und geben sie frei. Hier ist der Film:
Der EX90 wird ab Jahresende in den USA gebaut, und kommt wohl erst Anfang 2024 zu uns. Er ist das dritte Elektromodell von Volvo, nach dem XC40 und dem C40. Ein viertes Modell, der Volvo EX30, soll praktisch gleichzeitig mit dem EX90 starten, das Auto wurde aber noch nicht enthüllt. Das Auto basiert erstmals auf der Sustainable Experience Architecture von Konzernmutter Geely, die auch vom Smart #1 genutzt wird. So dürfte der kleine Volvo ähnliche Abtriebe erhalten. Auch nach dem Launch von EX90 und EX30 will Volvo seine Elektro-Palette weiter ausbauen. Mindestens ein neues Modell pro Jahr ist bis zur Mitte des Jahrzehnts geplant, so Volvo.
Volvo EX30: Kleines Elektro-SUV als Rendering
Ansonsten gibt Volvo noch die Ergebnisse des ersten Quartals bekannt. Trotz hoher Rohstoffpreise und "anhaltenden globalen Turbulenzen" verbesserte der schwedische Hersteller sein Betriebsergebnis um sieben Prozent auf 553 Millionen Euro.
Der Absatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zehn Prozent, die vollelektrischen Fahrzeuge verzeichneten sogar Zuwächse von 157 Prozent. Ihr Anteil am Gesamtabsatz kletterte damit auf 18 Prozent gegenüber den acht Prozent von Januar bis März 2022.
Volvo wurde durch den sprunghaften Anstieg der Lithiumkosten um 800 Prozent in den vergangenen zwei Jahren besonders stark getroffen, so die Marke. Doch nun zeichne sich ein Preisrückgang ab, was die Rentabilität der Elektroautos verbessern dürfte. Auch die Produktion laufe nun besser. In den ersten drei Monaten 2023 wurden neun Prozent mehr Fahrzeuge (inklusive Polestar) gefertigt als im Vorjahresquartal. So erwartet Volvo für 2023 ein anhaltendes Wachstum bei den BEVs, deren Anteil sogar noch über den elf Prozent des Vorjahres liegen dürfte.
Quelle: Volvo (passwortgeschützt)