Weitere Verschiebung beim Projekt Trinity: VW-Konzernchef Oliver Blume hat das Elektroauto, das ursprünglich für 2026 geplant war und dann auf frühestens 2028 verschoben wurde, nochmals nach hinten geschoben. Jetzt ist von 2032 die Rede.

Das Modell auf Basis der Scalable Systems Platform (SSP) soll auf 2032 verschoben werden, berichtete das Handelsblatt, das wir hier wegen der Paywall nach n-tv.de zitieren. Begründet wird dies damit, dass der Elektro-Golf das erste Modell auf Basis von SSP sein soll. Dieses Auto soll 2028 oder 2029 starten. Außerdem will der Konzern im Jahr 2026 eine verbesserte Version des Elektro-Bestsellers VW ID.4 bringen, die auf einer verbesserten Version des altbekannten Modularen Elektro-Baukastens (MEB) beruhen wird.

VW ID.7 GTX (2024): Ansicht von hinten oben

Der VW ID.7 als neuestes MEB-Derivat bietet inzwischen bis zu 700 km Reichweite und 200 kW Ladeleistung

Für das Modell mit dem Arbeitstitel Trinity gebe es daher vor den 30er-Jahren keinen Bedarf, berichtete die Zeitung unter Bezug auf ein VW-internes Dokument. Außerdem scheint sich VW mehr von der Investition in den E-Golf und den ID.4 zu versprechen. Weitere Gründe sind die schwache Nachfrage nach E-Autos sowie die noch immer nicht behobenen Softwareprobleme von VW, sagte ein Insider dem Handelsblatt.

Das Modell aus Basis der war 2021 noch von Herbert Diess and seinem Markenchef Ralf Brandstätter angekündigt worden. Ein erstes Teaserbild mit der Silhouette hatte einen Crossover mit steil abfallendem Heck gezeigt:

VW Trinity (erste Skizze; Bildquelle: VW)

VW Trinity (erste Skizze; Bildquelle: VW)

Beim "New Auto"-Event im Juli 2021 war eine Grafik gezeigt worden, die das Projekt für 2026 ankündigte:

Volkswagen

Chart vom "New Auto"-Event: Das Projekt Trinity sollte 2026 starten

Diess-Nachfolger Oliver Blume verschob das Projekt kurz nach einem Amtsantritt im September 2022 um zwei Jahre auf frühestens 2028. Zu den Gründen gehörte wohl auch die Software, die nicht bis 2026 fertig werde. Um Kosten zu sparen, strich Blume auch den Bau eines eigenen Trinity-Werks auf der grünen Wiese. Der Trinity solle stattdessen in Zwickau gebaut werden, während der Elektro-Golf auf SSP-Basis die Auslastung in Wolfsburg sicher solle, hieß es dann vor einem Jahr.

Unter dem Strich

Seit drei Jahren rätselt die Branche über das VW-Projekt Trinity, und wieder und wieder wird es verschoben. Statt 2026, wie ursprünglich geplant, soll das Auto jetzt 2032 starten, also sechs Jahre später. Den verschiedenen VW-Skizzen nach scheint es ein Crossover zu sein, aber die Größe geht daraus nicht hervor. Nun wird sich die Aufmerksamkeit mehr auf den Elektro-Golf konzentrieren, der als erstes Modell auf Basis von SSP erscheinen soll. Im Vergleich zum ID.3 dürfte das Auto zumindest eine 800-Volt-Technik bieten, aber warten wir's ab.