Ende Mai hat Lancia drei neue Modelle angekündigt: einen neuen Ypsilon für 2024, ein neues Flaggschiff für 2026 und einen Delta für 2028. Von dem 2026 startenden Flaggschiff hat der Grafiker von Motor1 nun ein Rendering angefertigt.
Von dem neuen Flaggschiff ist bislang nur bekannt, dass es etwa 4,60 Meter lang sein wird – das hat Lancia am 21. Mai offiziell bekannt gegeben. Zudem hat Lancia angekündigt, ab 2026 nur noch Elektroautos einzuführen. Das heißt, das Flaggschiff wird ausschließlich mit Elektroantrieb zu haben sein.
Sehen wir uns nun die Optik des Renderings an:
Bildergalerie: Lancias Elektro-Flaggschiff (2026) als Rendering
Unser Künstler hat sich für einen Crossover entschieden, ein Auto zwischen SUV und einer Schrägheck-Limousine. Zudem hat er dem Lancia eine kantige Optik im Stil des Lancia Delta der 80er-Jahre gegeben. Damit würde das Auto stilistisch gut zu dem 2028 startenden, kleineren Delta passen. Vom Delta übernimmt das Rendering die Doppelscheinwerfer und die Gestaltung der C-Säule mit dem kleinen dreieckigen Fenster.
Außerdem hat sich unser Rendering-Spezialist von den Proportionen der Studie DS Aero Sport Lounge von 2020 inspirieren lassen; von dort kommt auch das nach hinten abfallende Dach, die Bicoloroptik in Silber und Schwarz und die eckigen Radausschnitte.
Obwohl das Auto erst in vier Jahren startet, kann man sich zur Technik bereits einiges zusammenreimen. Mit 4,60 Meter Länge fällt der Lancia-Neuling ins C-Segment (Kompaktsegment). Hier treten Elektro-SUVs wie der VW ID.4, der Audi Q4 e-tron oder der Nissan Ariya an.
Bei Stellantis wird das Segment bisher mit der Plattform EMP2 abgedeckt, auf dem zum Beispiel der kommende Opel Astra-e und der neue Peugeot e-308 basieren. Doch für Ende 2023 hat Lancia-Mutterkonzern Stellantis die neue Plattform STLA Medium angekündigt, welche Premiumfahrzeuge des C- und D-Segments tragen soll, zuerst wohl den DS 4. Man darf davon ausgehen, dass das auch die Basis für den Lancia wird.
Zu STLA Medium ist schon viel bekannt. So sind Reichweiten bis 700 km vorgesehen, wofür Batterien zwischen 87 und 104 kWh sorgen. Das sind enorme Werte, denn die genannten Konkurrenten haben maximal 77 kWh und etwa 520 km Reichweite. Vermutlich hat Stellantis hier künftige Fortschritte bei der Energiedichte mit eingerechnet, denn mit heutiger Technik passt ein 100-kWh-Akku wohl kaum in ein 4,60 Meter langes Auto.
Auch zum Antrieb ist schon einiges klar: STLA Medium unterstützt Antriebseinheiten mit 125 bis 180 kW. Die Mindestleistung ist also 125 kW, maximal sind Allradler mit 360 kW möglich. Das passt: 125 kW sind so viel Leistung wie beim Basismodell des ID.4, und 360 kW sind für ein Kompakt-SUV mehr als genug – so viel Power hat in dieser Klasse nur der Genesis GV60 Sport Plus.
Bleibt noch die Frage nach der Modellbezeichnung. Es gab schon Gerüchte, dass der Wagen nach dem Aurelia der 50er-Jahre benannt würde; dieser trat allerdings im E-Segment (Obere Mittelklasse) an. Von daher würde der kompakte Delta besser passen, doch der Name ist ja schon für das Modell vergeben, das 2028 startet. Plausibel wäre vielleicht noch der Lybra aus der Mittelklasse. Da das Modell aber erst 2026 startet, ist diese Frage vielleicht noch gar nicht entschieden.