SUVs bilden nach wie vor die größte Gruppe unter den Elektroautos, doch inzwischen gibt es auch immer mehr Elektro-Limousinen. Zuletzt kam unter anderem der Audi A6 Sportback e-tron hinzu, es gibt Facelifts vom Porsche Taycan, BMW i4 und anderen, dazu noch diverse Detail-Änderungen bei Batterien und Preisen.
Grund genug, unsere Liste zu aktualisieren. Wir zeigen alle Modelle auf dem deutschen Markt, geordnet nach Größe. Dabei starten wir beim noch recht handlichen Polestar 2 und steigern uns bis zu den über fünf Meter langen Brummern von Mercedes und BMW.
Schräghecklimousinen wie den VW ID.3 haben wir nicht aufgenommen. Wir beschränken uns hier auf Modelle, die ein Drei-Box-Design haben und damit zumindest optisch wie Stufenheck-Autos wirken. Darunter sind Modelle mit großer Heckklappe und solche mit kleinem Kofferraumdeckel.
Polestar 2 (4,61 m)
Der 4,61 Meter lange Polestar 2 ist das kleinste Modell in unserer Übersicht. Er sieht aus wie ein klassisches Stufenheckmodell, hat aber eine große Heckklappe, was den Transport von größeren Dingen deutlich erleichtert. Mit dem Facelift Anfang 2023 wurde das Auto von Front- auf Heckantrieb umgestellt; daneben gibt es Allradler. Die reichweitenstärkste Version schafft 655 km mit einer Ladung. Diese Variante namens Long Range Single Motor kostet 52.690 Euro. Das Basismodell mit rund 100 km weniger Reichweite ist für knapp 49.000 Euro zu haben.
Tesla Model 3 (4,69 m)
Das Tesla Model 3 ist nur wenig länger als der Polestar 2. Das Mittelklasseauto bietet aber nur eine kleine Kofferraumklappe. Die im Herbst 2023 eingeführte Facelift-Version wird inzwischen in drei Motor-Akku-Kombinationen offeriert, als Basismodell mit 208 kW starkem Heckantrieb, als Allradversion mit 366 kW und als rund 340 kW starkes Performance-Modell. Das Basismodell mit bis zu 554 km Maximalreichweite gibt es bereits ab rund 43.000 Euro, die Long-Range-Variante mit Allradantrieb kostet etwa 51.000 Euro.
BMW i4 (4,78 m)
Auch der BMW i4 ist mit 4,78 Meter Länge noch handlich. Anders als der Tesla hat er eine große Heckklappe. Die Palette beginnt beim i4 eDrive35 mit 210-kW-Heckantrieb und bis zu 500 km Reichweite für 57.500 Euro. Auch der i4 eDrive40 ist ein Hecktriebler, bietet aber dank größerem Akku bis zu 600 km Reichweite. Seit dem Facelift im Sommer 2024 gibt es den i4 xDrive40 für 64.000 Euro. Das sportliche Topmodell ist der M50 mit 400-kW-Allradantrieb für 72.100 Euro.
Nio ET5 (4,79 m)
Der Nio ET5 ist mit 4,79 Meter Länge und kleiner Kofferraumklappe ein direkter Konkurrent des Tesla Model 3. Er wird ausschließlich mit einem 360-kW-Allradantrieb offeriert, aber man kann zwischen Batterien mit 75 und 100 kWh wählen. Damit ergeben sich 456 bzw. 590 km Reichweite. Die Preise beginnen bei 47.500 Euro ohne Batterie. Die Preise mit Batterie werden auf der Website nicht mehr genannt; bis Ende 2023 wurden 59.500 bzw. 68.500 Euro verlangt.
BYD Seal (4,80 m)
Bereits seit 2023 ist der BYD Seal auf dem deutschen Markt, doch die Verkaufszahlen sind homöopathisch: Im ersten Halbjahr 2024 wurden nur 236 Stück in Deutschland abgesetzt. Dabei ist der Wagen mit einem Basispreis von 44.990 Euro für einen 230 kW starken Hecktriebler mit 570 km Reichweite günstig. Daneben gibt es einen 390 kW starken Allradler mit 3,8-Sekunden-Sprint. Zu den Nachteilen gehören die kleine Heckklappe und das eher langsame Laden.
Hyundai Ioniq 6 (4,86 m)
Dem Hyundai Ioniq 6 sieht man deutlich an, dass er auf gute Aerodynamik hin optimiert wurde. Mit 4,86 Meter ist das Auto nochmal länger als der Nio, hat aber wie dieser nur eine kleine Kofferraumklappe. Es gibt drei Motor-Akku-Kombinationen. Die Basisversion für 43.900 Euro hat einen nur 111 kW starken Heckantrieb und einen 53-kWh-Akku für 429 km Reichweite. Die reichweitenstärkste Variante mit 77-kWh-Batterie und 168-kW-Heckantrieb für 54.000 Euro schafft 614 km. Schließlich gibt es noch einen Allradler mit 239 kW.
GWM Ora 07 (4,87 m)
Der GWM Ora 07 erinnert uns vage an den Porsche Panamera; die Rückansicht ist allerdings absolut – nun ja, sagen wir mal eigenständig. Die Limousine mit kleinem Kofferraumdeckel wurde im Juni der Presse vorgestellt; auch bestellen kann man das Auto bereits. Die Basisversion hat einen 150-kW-Fronatnatrieb und einen LFP-Akku für 44 km Reichweite; dafür verlangt Great Wall Motors 41.990 Euro. Die Allradversion mit zwei 150-kW-Motoren und NMC-Akku soll 520 km schaffen und 53.490 Euro kosten.
Xpeng P7 (4,88 m)
Zu den China-Novitäten gehört der Xpeng P7 in der neuen Version P7i, der erst seit Mai in Deutschland angeboten wird. Die Preise beginnen bei 49.800 Euro für einen 203 kW starken Hecktriebler mit 576 km Reichweite. Daneben wird ein Allradler mit 348 kW Systemleistung offeriert, den es auch mit spektakulären Scherentüren gibt.
Audi A6 Sportback e-tron (4,93 m)
Die neueste Elektro-Limousine ist der Audi A6 e-tron. Der Zusatz Sportback bedeutet, dass das Auto eine große Heckklappe hat. Zum Bestellstart im September 2024 bietet Audi zwei Motorisierungen an: einen 270-kW-Hecktriebler mit beeindruckenden 756 km Reichweite und einen 370 kW starken Allradler mit 3,9-Sekunden-Sprintzeit. Beide erhalten die gleiche 95-kWh-Batterie. Diese kann dank 800-Volt-System sehr schnell aufgeladen werden. Die Preise beginnen bei 75.600 Euro, eine günstigere Basisversion folgt später.
Mercedes EQE (4,95 m)
Mit 4,95 Meter ist der Mercedes EQE schon ein anderes Kaliber als die bisher genannten Modelle. Die Preise sind denn auch deutlich höher. Die Liste beginnt bei etwas mehr als 67.000 Euro. Dafür gibt es einen 180-kW-Hecktriebler mit stattlichen 621 km Reichweite. Mit 693 km noch weiter kommt die neue Version 350+ mit 96-kWh-Batterie. Sportlichste Variante ist der EQE 53 4Matic+ mit 460 kW für über 110.000 Euro. Zu den Nachteilen des EQE gehört für uns die kleine Heckklappe.
VW ID.7 (4,96 m)
Der VW ID.7 ist mit 4,96 Metern Länge fast exakt so groß wie der Mercedes EQE, mit einem Einstiegspreis von rund 54.000 Euro ist das Auto aber deutlich günstiger, bis Ende September 2024 gibt es das Auto dank "E-Mobilitätsbonus" von VW sogar schon ab 50.425 Euro. Konfigurierbar sind drei Versionen: der 210 kW starke Pro mit 77-kWh-Batterie, der Pro S mit dem gleichen Antrieb, aber größerer Batterie (86 kWh für sehr beachtliche 709 km Reichweite) und der GTX mit dem großen Akku und 250-kW-Allradantrieb. Zu den Stärken des ID.7 gehören neben dem günstigen Preis und der enormen Reichweite des Pro S auch die große Heckklappe und der große Kofferraum.
Porsche Taycan (4,96 m)
Der Porsche Taycan gehört wohl zu den sportlichsten Elektro-Limousinen, mit einem Start im Jahr 2019 aber auch zu den ältesten. Ein Facelift im Frühjahr brachte zwar kaum optische Änderungen, aber deutliche Technik-Verbesserungen. So gibt es mehr Leistung, vor allem aber stieg die bislang dürftige Reichweite auf bis zu 678 km. Auch die bereits kurze Ladedauer, die durch das 800-Volt-System ermöglicht wird, konnte nochmal verringert werden. Für die Basisversion mit 300-kW-Heckantrieb verlangt Porsche aber nun über 100.000 Euro.
Audi e-tron GT (4,99 m)
Der Audi e-tron GT ist das Schwestermodell des Porsche Taycan, und erhält im Sommer 2024 nun ebenfalls ein Technik-Update. Durch die größere Batterie mit nun 97 kWh netto steigt die Reichweite auf bis zu 609 Kilometer, die Wartezeit für einen Standard-Ladehub (10-80%) verkürzt sich auf 21 min. Wie der Taycan hat auch der e-tron GT ein Zweigang-Getriebe an der Hinterachse – ein Alleinstellungsmerkmal. Die Zahl der Motorisierungen steigt auf drei, ein Hecktriebler wird hier nicht offeriert. Schon das 500 kW starke Basismodell S e-tron GT kostet über 120.000 Euro.
Lucid Air (4,98 m)
Der Lucid Air gehört für uns zu den technisch interessantesten Elektroautos überhaupt. Denn kein anderes Serien-Elektroauto bietet so viel Reichweite und lädt dazu auch noch so schnell. Auch nach dem Auslaufen der Dream Edition mit 883 km Reichweite sind mit dem Grand Touring noch 839 km möglich, und in 15 Minuten soll man Strom für 400 km nachladen können. Möglich machen das ein 900-Volt-System und ein geringer Stromverbrauch. Die Basisversion Pure mit 747 km Reichweite und 325-kW-Heckantrieb ist mit 85.000 Euro vergleichsweise sehr günstig.
Genesis Electrified G80 (5,01 m)
Der Genesis Electrified G80 ist genau das, was der Modellname besagt: die elektrifizierte Version des G80. Die Fünf-Meter-Limousine wird von einem zweimal 136 kW gleich 272 kW starken Allradsystem angetrieben. Die 87-kWh-Batterie sorgt für WLTP-Reichweiten von bis zu 520 km. Das ist nicht gerade viel für diese Klasse, aber das 800-Volt-System sorgt für schnelles Laden: In 22 Minuten soll man den SoC von 10 auf 80 Prozent heben können. Die Preise beginnen bei rund 70.000 Euro, doch derzeit ist der Wagen wegen eines Modellwechsels nicht konfigurierbar.
Tesla Model S (5,02 m)
Das Tesla Model S liegt schon knapp über der Fünf-Meter-Marke. Seit dem Facelift, das in Deutschland 2022 startete, gibt es zwei Allrad-Motorisierungen: "Dual Motor" mit 493 kW und "Tri Motor" (alias Plaid) mit 750 kW. Die Maximalreichweite (mit zwei Motoren und 19-Zoll-Rädern, im Konfigurator ziemlich schwer zu finden) liegt bei beeindruckenden 723 km. Die Preise sind für diese Motorleistungen und Reichweiten noch moderat; sie beginnen bei rund 93.000 Euro.
BMW i5 (5,06 m)
Mit 5,06 Meter Länge gehört der BMW i5 größenmäßig schon in die Oberklasse, obwohl es sich um die Elektroversion des BMW 5er handelt, der eine Klasse darunter antritt. Die Preise beginnen bei rund 70.000 Euro für einen 250-kW-Hecktriebler. Diese Variante ist mit (ziemlich enttäuschenden) 582 km auch schon die reichweitenstärkste Version. Alternativ wird noch der M60 mit 442-kW-Allradantrieb offeriert. Wie der Rivale von Mercedes hat auch der BMW i5 nur eine kleine Heckklappe.
Nio ET7 (5,10 m)
Mit 5,10 Meter noch ein Stückchen größer ist der Nio ET7. Wie der kleine Bruder ET5 hat er nur eine kleine Heckklappe, Antriebe und Akkus sind identisch. Anders als beim ET5 findet sich hier auch noch eine Preisliste. Danach beginnen die Preise ohne Batterie bei rund 70.000 Euro, für den 75-kWh-Akku verlangt Nio 12.000 Euro, für die 100-kWh-Batterie 21.000 Euro. Dafür erhält man einen stark motorisierten Allradler mit 480 kW. Die Reichweiten liegen bei 445 bzw. 580 km.
Mercedes EQS (5,32 m)
Die größte Elektrolimousine mit Stern, der Mercedes EQS, misst 5,32 Meter, und die Preise beginnen bei fast 110.000 Euro. Zu den Vorteilen des Flaggschiffs gegenüber allen Konkurrenten gehört die (für große Limousinen untypische, aber praktische) große Heckklappe. Außerdem gibt es nur wenige Modelle, die mit einer Ladung so weit kommen wie der EQS: Die Basisversion, ein 265 kW starker Hecktriebler, schafft mit der neuen 118-kWh-Batterie bis zu 821 km. Konfigurierbar ist allerdings derzeit nur die Topversion EQS 53 4Matic für satte 155.000 Euro.
BMW i7 (5,39 m)
5,39 Meter: Jungejunge, das ist ein Brummer. Der BMW i7 sprengt bei den Limousinen alle Dimensionen. Auch preislich ist das Modell ziemlich avanciert: Bei knapp 116.000 Euro geht die Preisliste los, das Topmodell kostet sogar beinahe 182.000 Euro. Die Grundversion hat einen 355-kW-Heckmotor und 610 km Reichweite.
Unterm Strich
Das Angebot an Elektro-Limousinen wächst. Unsere Übersicht umfasst nun schon 20 Modelle, von denen allerdings die meisten über 60.000 Euro kosten. Die günstigsten Modelle sind das Tesla Model 3 und der Hyundai Ioniq 6, die es ab rund 43.000 Euro gibt. Neben dem Preisschild ist auch das Karosseriekonzept ein Entscheidungskriterium: Wollen Sie auch mal was Größeres transportieren, sollte es ein Modell mit großer Heckklappe sein.
Da Elektro-Limousinen oft zu Reisezwecken gekauft werden, sollten zudem Reichweite und Ladedauer beachtet werden. Es gibt schon etliche Modelle, die über 700 km schaffen und sich zudem in rund 20 min aufladen lassen.