EQE, EQE SUV, EQS und EQS SUV: Die Mercedes-Elektromodelle auf Basis der Plattform EVA2 sollen angeblich bald ein 800-Volt-System und ein Zweigang-Getriebe erhalten. Diese Elemente gehören zum neuen Antriebsstrang eATS 2.0. Nach einem Medienbericht soll dieser für eine modifizierte Version des Plattform namens EVA2M eingesetzt werden.

Den neuen Antriebsstrang eATS 2.0 hat Mercedes eigentlich für die neuen Plattformen MMA (für Kompaktfahrzeuge wie den CLA Elektro und GLA Elektro) vorgesehen, angeblich auch für einige der größeren EA-Plattformen. Doch nach Angaben der Mercedes-Fan-Seite jesmb.de soll die neue Elektro-Achse auch in den EQE und EQS sowie ihre SUV-Versionen kommen, und zwar zeitgleich mit einem Facelift.

Mercedes eATS 2.0 (Oktober 2020)

Die "eATS 2.0"-Achse (Bild von 2021)

Der neue "eATS 2.0"-Antrieb wurde bereits vor zwei Jahren vorgestellt. Dazu gehört ein Zweiganggetriebe (wie beim Porsche Taycan) für mehr Effizienz bei hohem Tempo. Außerdem arbeiten die Motoren mit 800 Volt. Da die Plattform EVA2 bislang ein 400-Volt-System besitzt, müssten die Modelle auf diese Systemspannung umgestellt werden. Außerdem erhalten sie das Zweiganggetriebe und Wechselrichter mit Siliciumcarbid-Technik. Zudem werden die bisher eingesetzten Elektromotoren von Siemens Valeo angeblich durch von Mercedes selbst gebaute eATS-2.0-Maschinen ersetzt.

Das 800-Volt-System dürfte auch zu höheren Ladeleistungen führen. Bisher sind beim Mercedes EQE und EQE SUV maximal 170 KW Ladeleistung möglich, beim Mercedes EQS 200 kW und beim EQS SUV bis zu 210 kW (im 580 4Matic, sonst 200 kW).

Mercedes EQS SUV in Alpingrau (2022)

Mercedes EQS SUV: Ladeleistungen bis 210 kW

Aber das ist noch nicht alles. Offenbar werden auch andere Batterien verwendet. Bei EVA2M soll ein neuer Zelltyp verwendet werden – der gleiche, der für die MMA-Plattform vorgesehen ist. Details dazu fehlen in dem Bericht allerdings. 

Wann die modifizierte Plattform starten soll, ist nach dem Artikel nicht genau bekannt. Das erste EVA2-Modell war der im Sommer 2021 gestartete Mercedes EQS; ein Facelift wäre damit etwa 2025 zu erwarten. Da Mercedes die neuen Antriebe schon ab 2024 fertigen will, stünde einem Einbau der eATS-2.0-Technik ab 2025 nichts entgegen.

Die Plattform MMA soll bekanntlich ja schon 2024 starten. Dass die größeren und teureren Modelle bald ebenfalls die neue Technik erhalten, würde sie attraktiv halten – zumal neue Konkurrenten wie der Lotus Eletre, der Lucid Air oder auch der im Volumensegment antretende Hyundai EV9 schon mit hohen Voltzahlen daherkommen.

Schon kürzlich hatte Mercedes die Technik der EVA2-Modelle nachgebessert. So erhielten die Allradler die Disconnect Unit, eine mechanische Kupplung zum Abkoppeln der Vorderachse. Außerdem wurde eine Wärmepumpe für mehr Effizienz bei Kälte nachgerüstet, und ein optionaler 22-kW-Bordlader für kürzere Ladezeiten mit Wechselstrom kam hinzu. Die Einführung des eATS 2.0 wäre im Vergleich aber wohl ein größerer Schritt.