Am 9. November, bei der Präsentation des EX90, zeigte Volvo nebenbei auch ein kleines Elektro-SUV. Darüber erschien die Jahreszahl 2023. Nun haben die Kollegen von Motor.es ein (spekulatives) Rendering von dem Modell erstellt – unser Titelbild.
Das Auto erinnert deutlich an den Volvo XC40, hat aber die pixelartigen Frontlichter des EX90. Das ist durchaus plausibel, denn auch der EX90 ähnelt von der Grundform her stark dem XC90.
Über ein kleines Elektro-SUV von Volvo wird schon seit Langem gemunkelt. Früher sollte es XC20 heißen, doch nun wird der Name EX30 favorisiert. So passt die Bezeichnung auch zum neuen EX90. Das ein paar Klassen niedriger antretende Auto war beim EX90-Launch ganz am Ende in einem kurzen Film zu sehen. Darin stand es links neben dem EX90:
Das neue Modell solle ein Stadtauto für die junge Kundschaft werden, sagte Volvo-Chef Jim Rowan gegenüber Automotive News Europe (ANE). Diese solle das Auto abonnieren. Wenn später eine Familie gegründet würde, könnte man dieser größere Fahrzeuge wie den Volvo EX90 verkaufen.
Ein günstiges Einstiegsmodell könnte die Absatzzahlen in die Höhe jagen. Damit käme Volvo seinem Ziel näher, im Jahr 2025 etwa 600.000 Elektroautos zu verkaufen. Damit würde der Hersteller seinen E-Auto-Absatz mehr als verzehnfachen. Denn in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres verkaufte Volvo nur etwa 40.500 E-Autos.
Schon der ehemalige Volvo-Chef Hakan Samuelsson hatte ein Elektroauto unterhalb des XC40 angekündigt. Im Februar, bei seiner letzten Geschäftszahlen-Präsentation, hatte er es als 20er-Modell bezeichnet.
Laut ANE soll das neue Modell auf der Sustainable Experience Architecture (SEA) von Volvos Mutterkonzern Geely aufsetzen. Auf der gleichen Basis basiert auch der Smart #1, denn der Kleinwagen-Hersteller ist seit einiger Zeit nicht mehr im alleinigen Besitz von Mercedes, sondern stellt ein Joint Venture zwischen Geely und Mercedes dar.
Die extrem flexible SEA-Plattform kann Autos so ziemlich jeder Größe tragen; der 4,27 Meter lange Smart #1 ist das kleinste davon. Ein weiteres Auto auf dieser Basis ist der 4,97 Meter lange Zeekr 001, der 2023 starten soll. Der ebenfalls in der Fünf-Meter-Klasse antretende Volvo EX90 und der Polestar 3 basieren dagegen noch auf der Volvo-eigenen Scalable Product Architecture SPA II.
4,27 Meter lang: der Smart #1
4,97 Meter lang: der Zeekr 001
Dass Volvo nicht schon längst ein günstiges Elektro-SUV hat, liegt wohl an den hohen Kosten für E-Autos, insbesondere für die Batterie. Eine günstige Alternative zu den meist verwendeten NMC-Akkus wären Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP). Diese könnten "bei bestimmten Autos" eingesetzt werden, sagte Rowan. Dass er damit das kleine SUV meinte, wollte er nicht bestätigen. Volvos Zell-Lieferant CATL hätte LFP-Batterien im Angebot; der chinesische Batteriehersteller bestückt damit unter anderem die Basisversion des Tesla Model 3.
Volvo will die Batteriekosten auf 100 Dollar pro Kilowattstunde senken. Dann könnten Elektroautos (BEVs) zu ähnlichen Preisen verkauft werden wie Autos mit Verbrenner (Internal Combustion Engine, ICE), glaubt Rowan. "Wir müssen so schnell wie möglich eine Preisparität zwischen BEV und ICE erreichen", sagte er. "Wir glauben, dass wir Mitte des Jahrzehnts, etwa 2025, dort ankommen werden."
Das kleine Elektro-SUV Volvo EX30 wäre das vierte Elektroauto der Marke nach dem XC40 Pure Electric, dem C40 und dem EX90. Doch das soll noch nicht alles sein: Rowan versprach, in den nächsten vier oder fünf Jahren jährlich ein neues Elektromodell vorzustellen. Anfang des Jahres versprach Volvo auf einer Händlerveranstaltungen fünf neue Elektroautos, darunter das kleine SUV, ein Elektro-Äquivalent zum XC60 (das nach der neuen Nomenklatur vielleicht EX60 heißen könnte) und ein Modell zwischen XC60 und XC90.
Die Teaser-Passage zu dem kleinen SUV sehen Sie ganz am Ende des folgenden Videos, etwa ab 1:04; Volvo-Chef Rowan sagt da, man solle einen letzten Blick auf den EX90 werfen, "... und wenn Sie genau gucken, sehen Sie vielleicht noch etwas anderes, aber das ist was für einen anderen Tag". Dann wird zu einem Film überblendet: