Wer in der Stadt wohnt und selten lange Autobahnstrecken fährt, achtet beim Elektroauto-Kauf wohl eher auf eine geringe Karosserielänge als auf die Antriebsleistung oder die Ladeeigenschaften. Denn in der City sind die Parkmöglichkeiten begrenzt. Solche kurzen Elektroautos haben wir hier zusammengestellt. Kriterium war eine Länge bis 4,20 Meter.
Deshalb finden Sie in unserer Liste sowohl Kleinstwagen wie den Fiat 500 Elektro als auch Kleinwagen wie den elektrischen Opel Corsa und kleine SUVs wie den Dacia Spring. Wir haben aber nur Modelle aufgenommen, die schon bestellbar sind. Damit fehlen zum Beispiel der Abarth 600e, der Hyundai Inster, der Fiat Grande Panda oder der Lancia Ypsilon.
Vergeblich suchen werden Sie auch ausgelaufene Modelle wie den Smart EQ Fortwo, Honda e, Renault Zoe, Renault Twingo oder VW e-Up. Elektro-Leichtfahrzeuge der Klasse L7e wie den Fiat Topolino oder den Opel Rocks Electric haben wir ebenfalls außen vor gelassen. Geordnet ist unsere Liste nach Länge (in Klammern hinter dem Modellnamen).
Abarth 500 e (3,63 m)
Der Abarth 500e ist technisch sehr eng mit dem Fiat 500 Elektro verwandt, hat aber einen stärkeren Antrieb. Mit den 114 kW an der Vorderachse sprintet das Wägelchen in 7,0 Sekunden auf Tempo 100. Als Energiespeicher wird die 42-kWh-Batterie aus dem Fiat eingesetzt. Diese reicht hier aber nur für sehr magere 265 km. Die Preise beginnen bei ziemlich heftigen 37.990 Euro; das "Cabrio" mit Rolldach ist noch etwas teurer.
Fiat 500 Elektro (3,63 m)
Den Fiat 500 Elektro gibt es bereits seit 2020. Der Winzling wird als dreitürige "Limousine" angeboten, als "Cabrio" mit Rolldach und als 3+1-Türer. Letzterer hat auf der Bürgersteigseite eine vierte Tür fürs bequemere Einsteigen in den Fond. Es gibt zwei Motor-Akku-Kombinationen: Die Basisversion Active mit 70 kW schafft 190 km und ist ab 29.490 Euro zu haben, die Variante mit 87 kW ermöglicht bis zu 330 km und kostet mindestens 33.490 Euro.
Dacia Spring (3,70 m)
Der Dacia Spring erhielt kürzlich ein Facelift, das vor allem mehr Auswahl bei den Ausstattungen bietet; technisch ist der Wagen ganz der Alte. Für den Antrieb sorgt wahlweise ein 33-kW-Motor oder eine 48-kW-Maschine, mit einer Ladung schafft man bis zu 228 km. Mit einem Basispreis von 16.900 Euro ist das Auto nach wie vor das günstigste Elektroauto auf dem Markt; die 48-kW-Version kostet 2.000 Euro Aufpreis. Der gravierendste Nachteil des Spring ist die geringe Crashsicherheit (nur ein Stern im EuroNCAP-Crashtest).
Mini Cooper Electric (3,86 m)
Der Mini Dreitürer heißt seit dem Generationswechsel wieder Mini Cooper, und statt einer gibt es nun zwei Motor-Akku-Kombinationen. Der Cooper E hat 135 kW und eine 37-kWh-Akku für 305 km Reichweite und kostet 32.900 Euro, der Cooper SE mit 160 kW und 50-kWh-Batterie schafft 402 km und entlastet das Girokonto um 4.000 weitere Euro.
Renault 5 (3,92 m)
Der Renault 5 E-Tech Electric ist der neue Hoffnungsträger von Renault. Für uns gehört der Wagen (mit seinem sportlichen Alpine-Zwilling, siehe unten) zu den schicksten Elektro-Kleinwagen. Bestellbar ist bisher erst eine Motor-Akku-Kombination. Diese bietet 110 kW und 405 km Reichweite. Mit 32.900 Euro ist der Wagen exakt so teuer wie das Mini-Basismodell, das zwar mehr Leistung, aber weniger Reichweite und nur drei Türen bietet. Da würde uns die Wahl leicht fallen.
Alpine A290 (3,99 m)
Der Alpine A290 (der Hersteller selbst sagt "die" A290) ist die Premium-Sport-Version des Renault 5. Er hat eine deutlich modifizierte Optik außen und innen und mit wahlweise 130 oder 160 kW deutlich mehr Leistung. Aber die Batterie mit 52 kWh aus dem R5 reicht hier nur für 379 km; außerdem kostet schon die Basisversion 38.700 Euro.
Citroen e-C3 (4,01 m)
Der Citroen e-C3 ist das erste Modell auf Basis der neuen Smart Car Platform, die besonders günstige Modelle ermöglicht. Mit 23.300 Euro fällt der Einstieg wirklich leicht; auf einen Touchscreen muss man dabei verzichten, aber ersatzweise gibt es für die Navigation eine Smartphone-Halterung. Antrieb und Akku sind für ein Stadtauto allemal ausreichend: 83 kW ermöglichen bis zu 135 km/h, die 44 kWh große LFP-Batterie sorgt für 324 km Reichweite.
Opel Corsa Electric (4,06 m)
Der Opel Corsa Electric ist derzeit als Sondermodell Yes schon für 29.990 Euro zu haben – damit spart man fast 5.000 Euro gegenüber dem Serienmodell. Mit dem 100-kW-Antrieb und dem 50-kWh-Akku sind bis zu 354 km möglich. Der Aufpreis für das gehobene Modell (15 kW mehr, etwa 50 km mehr Reichweite und bessere Ausstattung) beträgt über 8.000 Euro als bei dem Sondermodell – das dürfte sich kaum lohnen.
Peugeot E-208 (4,06 m)
Mit neuem Dreipunkt-Scheinwerfern und drei senkrechten Löwenkrallen kommt der Peugeot E-208 seit dem jüngsten Facelift ziemlich dynamisch daher. Der Basispreis von 35.975 Euro für die 100-kW-Version ist aber deutlich höher als beim technisch identischen Sondermodell von Opel.
Jeep Avenger (4,08 m)
Der Stellantis-Konzern dekliniert seine eCMP-Plattform durch seine zahlreichen Marken. Der Jeep Avenger Elektro ist eines der neueren Modelle und wird ausschließlich mit 115-kW-Antrieb angeboten. Mit seinem 50,8 kWh netto großen Akku soll er 404 km schaffen. Die Preise beginnen jedoch erst bei 38.500 Euro.
DS 3 E-Tense (4,12 m)
Auch der DS 3 E-Tense gehört zu den eCMP-Modellen aus dem Stellantis-Konzern. Mit einem Basispreis von 41.270 Euro ist er das teuerste Modell aus dieser Riege. Wie beim Avenger wird ausschließlich die 115-kW-Version angeboten, die Reichweite liegt wie bei den Schwestermodellen knapp über 400 km.
Opel Mokka Electric (4,15 m)
Auch der Opel Mokka Electric ist ein eCMP-Modell. Hier werden jedoch sowohl die 100-kW- als auch die 115-kW-Version offeriert. Da es Letztere nur mit der Topausstattung Ultimate gibt, streichen wir diese Variante gedanklich gleich wieder. Auch der Grundpreis für die 100-kW-Version mit 338 km Reichweite von 40.800 Euro ist schon gesalzen.
Alfa Romeo Junior (4,17 m)
Und noch ein eCMP-Fahrzeug: Der Alfa Romeo Junior Elettrica ist nicht nur das neueste Derivat der elektrischen Common Modular Platform, sondern gleichzeitig auch das erste Elektroauto der Marke. Derzeit ist ausschließlich die Version mit 115 kW und 410 km Reichweite konfigurierbar; es gibt sie ab 39.500 Euro. Demnächst soll daneben noch eine völlig neue 207-kW-Version bestellbar sein, die allerdings satte 48.500 Euro kostet und sicher nicht weiter fährt.
Fiat 600 Elektro (4,17 m)
Übertreibt es Stellantis mit der Zahl seiner eCMP-Derivate? Wir finden: eindeutig ja. Der Fiat 600 Elektro ist ein weiteres Modell. Da er zu den Newcomern gehört, wird ausschließlich die Version mit 115 kW und etwas mehr als 400 km Reichweite angeboten. Mit einem Basispreis von 36.490 Euro ist die Version Red die günstigste mit dieser Technik – ein DS 3 E-Tense ist rund 5.000 Euro teurer.
Kia e-Soul (4,20 m)
Sie haben genug von den Stellantis-Modellen? Wir auch. Schön, dass es zum Schluss noch ein ganz andersartiges Auto gibt, den Kia e-Soul. Mit 150 kW ist das Fahrzeug stark motorisiert; dazu kommt ein für die Klasse wirklich übergroßer Akku mit 64 kWh. Die Reichweite liegt mit 452 km immerhin 50 km höher als bei anderen B-Segment-Modellen. Quittung für die guten Daten ist allerdings ein Basispreis von satten 47.450 Euro.
Unter dem Strich
Sie suchen ein kleines Elektroauto für die Stadt? Nun, die Ansprüche in Sachen Reichweite und Antriebsleistung sind unterschiedlich, und genauso verschieden sind die Geschmäcker, wenn es um die Optik oder die Ausstattung geht. Für uns jedoch gehören der Citroen e-C3 und der Renault 5 derzeit zu den interessantesten Modellen.